Den Abschluss schaffen und nichts wie weg! Viele Studierende träumen davon, nach der Uni einen spannenden Job im Ausland zu finden. Auf der 1. Internationalen Karrieremesse konnten Nachwuchsakademiker am Donnerstag erste Kontakte zu international aktiven Unternehmen aus Dortmund und der Region knüpfen und ihrem Traum damit ein Stückchen näher rücken.
Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund organisierte das Referat Internationales der TU Dortmund zum ersten Mal die Internationale Karrieremesse im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) auf dem Dortmunder Campus.
„Wir möchten den akademischen Nachwuchs beim ersten Schritt aus den Hörsälen in die freie Wirtschaft begleiten“, beschreibt Julia Pehle vom Referat Internationales das Ziel der Messe. 15 international agierende Unternehmen aus Dortmund und der Region bauten ihre Infotische im IBZ auf. Dicht gedrängelt saßen Personalchefs oder Geschäftsführer an ihren Ständen und empfingen rund 80 Teilnehmer zum Bewerbungsgespräch in Speed-Dating-Manier.
Das System:
Der Vormittag war für ausländische Studierende und Absolventen, die für ihr Studium nach Dortmund gekommen sind. Sie konnten sich vorab für die Messe anmelden und angeben, welches Unternehmen sie interessiert und welche Qualifikationen sie mitbringen. Jedes Gespräch dauerte 20 Minuten, in denen die Bewerber die Chance hatten, die Unternehmen von sich zu überzeugen. Neben Praktika und Einstiegsjobs bot sich ihnen auch die Möglichkeit, ihre Abschlussarbeit unter Betreuung der Unternehmen zu schreiben. Der Nachmittag war für alle Studierenden offen.
„Wir brauchen Leute, die andere Kulturen kennen“
Eine, die mit dabei war, ist Lali Lobzhanidze. Die diplomierte Logistik-Kauffrau kam für ihr Studium aus Georgien nach Dortmund. Sie freut sich über die Möglichkeit, auf der Messe direkten Kontakt zu den Unternehmen aufnehmen zu können. „Das ist viel besser als eine Initiativbewerbung zu schreiben“, ist sich Lali sicher. „Zwar werden Fachkräfte immer gesucht, aber für Ausländer ist es immer noch schwierig, in Deutschland einen Job zu bekommen.“ Um so mehr freute sie sich über das Engagement der TU Dortmund für internationale Studierende. Ein Unternehmen bot ihr sogar einen Praktikumsplatz an.
Aber auch, wer in Deutschland aufgewachsen ist und sich nach einer Karriere in der weiten Welt sehnt, war auf der Messe gut aufgehoben. „Die Unternehmen, die heute hier sind, sind auf der Suche nach qualifizierten Kandidaten für das Auslandsgeschäft“, so Julia Pehle.
Auf der Suche war auch Stefan Herold, Geschäftsführer der Softlution Deutschland GmbH mit Standorten in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Er hat die Chance genutzt, auf der Karrieremesse auf seine Firma aufmerksam zu machen. „Gut ausgebildeter Nachwuchs ist auf dem Markt schwer zu finden“, bedauert er.
So eine Messe sei eine interessante Möglichkeit potenzielle Mitarbeiter zu finden. Genau wie Lali findet auch er, dass der persönliche Kontakt viel mehr über einen Kandidaten aussagt, als eine Bewerbung. Für ihn sind ausländische Mitarbeiter oder solche mit Auslandserfahrung eine wichtige Ressource: „Wir brauchen Leute, die Fremdsprachen sprechen und andere Kulturen kennen, die offen sind und aufgrund ihrer Erfahrung eine andere Denkweise mitbringen“, so Herold.
Nachhaltiger Kontakt erwünscht
Und nach der Messe? „Im Idealfall sollen die Studierenden auf der Messe natürlich einen Job finden“, sagt Julia Pehle. „Aber darüber hinaus ist es uns wichtig, dass ein nachhaltiger Kontakt zwischen den Unternehmen und den Studierenden bestehen bleibt.“ Stefan Herold jedenfalls hat alle seine Bewerber registriert. Außerdem bekommt jeder noch eine persönliche Rückmeldung. Herold kann sich gut vorstellen, regelmäßig an der Internationalen Kontaktmesse teilzunehmen. Denn für die Zukunft sind Neuauflagen geplant, wie Julia Pehle verrät. „Wir warten erst einmal das Feedback ab, aber es wäre schön, die Messe ein Mal im Jahr zu veranstalten.“
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