Schwarze Zahlen zum Geburtstag

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Angepeilt waren 270.000 Besucher. Diese Zahl hat das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund in seinem ersten Jahr nicht erreicht. Dennoch ziehen die Verantwortlichen zum ersten Geburtstag eine positive Zwischenbilanz.

Schwarz-rot-goldene Luftballons schmücken diese Woche das Deutsche Fußballmuseum. Zum einjährigen Bestehen feiert das Museum 200.000 verkaufte Eintrittskarten aus den ersten zwölf Monaten. Zwar waren 70.000 Besucher mehr angepeilt worden. Museumsdirektor Manuel Neukirchner ist trotzdem zufrieden: „Die Zahl der verkauften Tickets bedeutet, dass wir einen kostendeckenden Betrieb fahren können. Für uns ist es erst mal wichtig, dass wir wirtschaftlich gut dastehen, aber vor allem auch, dass die Besucher zufrieden sind.“

Überzeugen könne man diese vor allem durch die modernen Vermittlungsformen im Museum, wie den Sound im Raum und verschiedene Lichtinstallationen, so Neukirchner. Deshalb würden 90 Prozent der Besucher dem Museum die Note sehr gut bis gut geben. „Das ist für uns eine tolle Bestätigung“, sagt Neukirchner. 

Kritik für hohe Eintrittspreise

Mit einem Preis von 17 Euro pro Karte für Vollzahler ist das Deutsche Fußballmuseum allerdings das teuerste Museum der Stadt. Zum Vergleich: In der DASA-Arbeitswelt-Ausstellung zahlen Erwachsene acht Euro Eintritt. Das schreckt nach wie vor potenzielle Besucher ab. So findet zum Beispiel eine Dortmunderin, die noch nicht im Museum war, dass man den Preis senken sollte: „17 Euro sind schon sehr teuer.“ Auch auf online Touristikplattformen sind die hohen Eintrittspreise der größte Kritikpunkt.

Schon vor dem Bau des Museums hatte es Kritik gegeben, denn von den 40 Millionen Euro teuren Kosten zahlte der DFB nur knapp 8 Millionen, das Land Nordrhein-Westfalen dagegen die Hälfte. „Zu viel Steuergeld für eine Nebensache“, kritisierte der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen bereits 2009 den großen Anteil der Kosten, die das Land getragen hat. Auch das Grundstück bekam die DFB-Stiftung umsonst. Fast 10 Millionen Euro kamen von Sponsoren. 

Currywurst vom DFB-Koch

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Mannschaftskoch Holger Stromberg

Anlässlich des Geburtstages wird diese Woche im Museum aber noch gefeiert. Zum Auftakt am Dienstag war der Koch der deutschen Fußballnationalmannschaft, Holger Stromberg, in Dortmund und grillte auf dem Museumsvorplatz Currywurst für die Schlange stehenden Besucher. Seit 2007 bekocht er Jogi Löw, Manuel Neuer und Co. Noch bis zum Ende der Woche gibt es jeden Tag Programm, zum Beispiel Wettbewerbe für Kinder und kostenlose Führungen. Zum Abschluss am Sonntag gibt es einen Familientag, bei dem Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren keinen Eintritt zahlen müssen.

 

Fotos: Elisa de Oliveira Brinkhoff

 

 

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