Gehirntraining für den modernen Sportler

Der BVB war eine der ersten Profi-Mannschaften, die der weitgehend unbekannten Trainingsmethode vertraute.
Bereits im Jahr 2008 experimentierte Trainer Jürgen Klopp im Training mit Life Kinetik. Ein Jahr später lud er sogar Life Kinetik-Trainer Horst Lutz mit seinem Schützling und erfolgreichen Skifahrer Felix Neureuther ins Training ein. Statt schwerer Medizinbälle hatten die beiden andere Trainingsgeräte mitgebracht: kleine Jonglierbälle. Die Übungen mit den kleinen Bällen sehen teilweise albern aus, versprechen aber einiges: Ziel des Trainings ist es, die Leistungsfähigkeit des Gehirn zu verbessern.

Tanja Neumeier machte bei ihrer Sportfachwirt-Weiterbildung erste Kontakte mit Life Kinetik. Foto: Emmanuel Schneider

Tanja Neumeier machte bei ihrer Sportfachwirt-Weiterbildung erste Kontakte mit Life Kinetik. Foto: Emmanuel Schneider

Mittlerweile sind auch andere Mannschaften auf diesen Life Kinetik-Zug aufgesprungen.  Nürnberg, Freiburg, Hoffenheim, Stuttgart – sie alle haben Life Kinetik in ihr Training integriert. Doch was genau ist das überhaupt?

Tanja Neumeier steht im Eingangsbereich der riesigen Sporthalle in der Nähe des Dortmunder Fußballstadions. Sie trägt ein Poloshirt mit dem offiziellen Life Kinetik-Logo, auf ihrer Visitenkarte steht „Bewegungstraining für Gehirnentfaltung“. Das hat seinen Grund: Tanja Neumeier ist seit August 2011 lizenzierte Life Kinetik-Trainerin und baut sich gerade in Gevelsberg und Dortmund einen Life Kinetik-Kurs auf. Sie kann genau erklären, was sich hinter dem neumodisch klingenden Namen verbirgt:
„Life Kinetik ist ein Bewegungstraining, kombiniert aus Denken und Bewegung.“ Dabei werden jeweils die beiden Körperseiten, als auch der obere und untere Körperteil miteinander verbunden, so Neumeier weiter.

Geeignet für jeden

Das Training verspricht eine bessere Vernetzung im Gehirn. Foto: Gerd Altmann/pixelio.de

Das Training verspricht eine bessere Vernetzung im Gehirn. Foto: Gerd Altmann/pixelio.de

Einer der Grundsätze: Beim Training sollen möglichst beide Gehirnhälften beansprucht und routinierte Bewegungsmuster
durchbrochen werden. So entstehen neue Herausforderungen für das menschliche Gehirn, das im Alltag oft die immer gleichen Bewegungen abspulen muss. Es bilden sich neue Synapsen und dadurch sei man leistungsfähiger, sagt die Life Kinetik-Trainerin. Die Trainingsform eigne sich eigentlich für jeden: „Kinder, Erwachsene, Senioren, Sportler und Nichtsportler“, sagt Neumeier.

Der Trainingsumfang sollte anfangs nicht mehr als eine Stunde in der Woche betragen. Mehr Training empfiehlt Tanja Neumeier nicht. Denn das Gehirn muss die neuen Anforderungen erst einmal verarbeiten, sonst gibt es quasi einen Hirn-„Muskelkater“.
Wer die Life Kinetik-Übungen selbst ausprobieren möchte, braucht eigentlich nur zwei kleine Bälle. Tanja Neumeier streckt die Arme vor sich aus und demonstriert ihre Anfängerübungen.