Mit Inspiration zur Firmengründung

Der erste Schritt ist immer der schwierigste. Das betrifft auch die Gründung eines eigenen Unternehmens. Manche Studierende trauen sich nicht zu, während oder nach dem Studium eine eigene Firma auf die Beine zu stellen. Anderen fehlen gewisse Kenntnisse oder sie scheitern allein schon an der Inspiration. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Ideen mit anderen auszutauschen oder Unterstützung zu bekommen.

Angela Märtin leitet das Projekt "tu startup" an der TU Dortmund. Fotos: Olga Kourova

Angela Märtin leitet das Projekt "tu startup" an der TU Dortmund. Teaserbild: pixelio.de / Helene Souza, Fotos: Olga Kourova

Wer sich selbstständig machen will und beim Start Hilfe braucht, kann diese an der TU Dortmund bekommen. In Kooperation mit dem TechnologieZentrumDortmund, der Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund und dem Zentrenverbund der Region Dortmund/Kreis Unna/Hamm hat das Referat Forschungsförderung und Wissenstransfer der TU Dortmund das Programm „tu startup“ 2002 ins Leben gerufen.

Seitdem haben Studierende, Absolventen, Wissenschaftler und Mitarbeiter der TU Dortmund dort die Möglichkeit, Beratung und Unterstützung bei der Gründung eines eigenen Unternehmens zu bekommen.

„Unsere Mentoren und Projektpartner helfen den jungen Unternehmern bei der Konzeptentwicklung, Vermittlung von Geschäftsräumen, Suche nach den Kapitalgebern“, sagt Projektleiterin Angela Märtin. Bereits 150 Gründungen von Firmen habe das Referat Forschungsförderung begleitet.

Das TechnologieZentrumDortmund bietet Studierenden und Mitarbeitern der TU Dortmund unter anderem die günstige Anmietung der einzelnen Arbeitsräume an, um die Geschäftsideen in der Praxis ausprobieren zu können. „Zusätzlich können bis zu fünf Gründerteams aus unterschiedlichen Fachrichtungen ein Gemeinschaftsbüro – das sogenannte CO-Working-Büro – in der Vorgründungs- und Gründungsphase nutzen“, so Märtin. Dort könnten sie sich gegenseitig austauschen und inspirieren.

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„Von der Kraft starker Marken“

Unternehmer Hans Piechatzek hält das Design des Logos einer Firma für besonders wichtig.

Unternehmer Hans Piechatzek hält das Design des Logos einer Firma für besonders wichtig.

Um ein Unternehmen erfolgreich auf die Beine stellen zu können, braucht man nur die richtigen Zutaten: Kraft, Ausdauer, Mut und ein gutes Logo, sagt Hans Piechatzek, Unternehmer und Gastreferent der Veranstaltung „3rd Wednesday“. Diese Kontaktbörse bietet jungen Gründern die Gelegenheit, mit anderen Unternehmern Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Das Treffen fand am Mittwochabend bereits zum 68. Mal im Zentrum e-port-dortmund statt.

Piechatzek berichtete in seinem Vortrag über die Rolle des Designs für den Erfolg eines Unternehmens. „Viele Unternehmen werden heutzutage allein durch die Arbeitsbekleidung, das Logo, das Design oder die Farbe des Produkts erkannt“, erklärt Piechatzek. So habe beispielsweise die Firma Pepsi-Cola seit 110 Jahren Existenz 11 Mal ihr Logo gewechselt. Und Coca-Cola? Das US-Unternehmen ist seinem ursprünglichen Logo treu geblieben und somit zu einem der bekanntesten Markenzeichen der Welt geworden.

Doch der Erfolg einer Firma hängt nicht nur von dem Design des Logos ab, sondern auch von der Erfahrung und dem Engagement, sagt Piechatzek. Seine eigene Firma, die Werbeagentur „move:elevator“, gründete er im Jahre 2000 zusammen mit einem Geschäftspartner. Vor der Gründung studierte der heutige Unternehmer Sozialwissenschaften, Deutsch und Geschichte und sammelte nach seinem Abschluss zunächst Erfahrungen als Chefredakteur des Ruhr Media Verlags und als Geschäftsführer einer Werbeagentur.

„Bevor man ein eigenes Unternehmen gründet, muss man nicht nur die Idee und das Kapital haben, sondern auch bereit sein, auf das Risiko einzugehen“, rät Piechatzek angehenden Gründern.

Selbstständig mit Mittzwanzig

Dennis Przystow (links) und Matthias König haben bereits Anfang zwanzig ihre eigene Firma gegründet.

Dennis Przystow (links) und Matthias König haben bereits Anfang zwanzig ihre eigene Firma gegründet.

Matthias König, 27, und Dennis Przystow, 26, kennen sich seit der Grundschule. Zur Kontaktbörse „3rd Wednesday“ sind sie gekommen, um sich inspirieren zu lassen und mit anderen Gründern austauschen zu können.

Vor drei Jahren haben sie ein eigenes Unternehmen, die Markenagentur Fobra UG & Co KG in Schwerte, gegründet. Das Konzept der zukünftigen Firma haben sie selbst entwickelt und für die Umsetzung der Ideen „einen schmalen Kredit“ bei einer Bank angenommen, erzählt Dennis Przystow. Zu den Dienstleistungen, die ihre Agentur anbietet, gehören unter anderem die Entwicklung von Apps, Erstellung von Videos und Webseiten für andere Unternehmen.

Vor der Gründung der Firma lernte Matthias König Design bei der IHK Düsseldorf, während Dennis Przystow eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann an der IHK Dortmund machte. „Wir waren nicht ganz zufrieden in dem Job, den wir damals gemacht haben, und wollten was Neues ausprobieren“ erklären die beiden ihre Entscheidung zur Gründung ihrer eigenen Agentur. Am Anfang habe man jedoch kein sicheres Gefühl und auch Angst, dass etwas schief gehen könne, so Przystow. „Man soll aber fest an den Erfolg glauben und Ideen mit Mitgründern diskutieren.“

Dies ist zum Beispiel bei der Kontaktbörse „3rd Wednesday“ möglich, die alle drei Monate jeweils am dritten Mittwoch im Monat im e-port-dortmund stattfindet. Interessierte müssen sich jedoch frühzeitig dafür anmelden, denn nicht wenige schätzen den Austausch mit erfahrenen Unternehmern und suchen dort nach neuer Inspiration.

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