Schnupfen, Husten, rote Augen: Die Allergiesaison startet

Egal wo man hinsieht, die Leute auf dem Campus haben ein Taschentuch in der Hand und niesen um die Wette. Es ist keine Erkältungs- sondern Allergiezeit. Man wird das Gefühl nicht los, dass immer mehr Menschen betroffen sind – und damit liegt man nicht falsch.

So schön eine Frühlingswiese auch aussieht: Bei Allergikern ruft sie fast automatisch einen Niesreiz hervor.

So schön eine Frühlingswiese auch aussehen mag: Bei Allergikern ruft sie fast automatisch einen Niesreiz hervor. Foto: Hermann/pixelio

Birke, Hasel und Erle machen es vielen Allergikern in diesem Jahr nicht leicht. Durch klimatische Veränderungen sind einige Pollen immer länger unterwegs. „Wer in diesen Tagen mit starken allergischen Symptomen kämpft, reagiert wahrscheinlich auch auf Birkenpollen, die gerade mit der Stufe drei in NRW gekennzeichnet sind. Hasel und Erle sind momentan eher wieder rückläufig“, so Anja Schwalfenberg, Mitarbeiterin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes.

Menschen, die auf bestimmte Allergene mit einer überschießenden Immunreakion reagieren, also allergische Symptome wie zum Beispiel Schnupfen, gerötete Augen und Abgeschlagenheit zeigen, gibt es schon lange Zeit. In den letzten Jahren steigt die Zahl der Erkrankten aber stetig. Die Intensität der Beschwerden und die Dauer würden rasant zunehmen, so die Patientenberaterin.

Genaue Ursache für den Anstieg noch unklar

Die Allergieforschung kann bis jetzt nur vermuten, warum immer mehr Menschen an Allergien leiden. „Eine Ursache dafür, dass viele mittlerweile viel länger Symptome zeigen, ist die lange Blütezeit der Pflanzen, aufgrund der Temperaturveränderungen“, erklärt Anja Schwalfenberg. Die Haselpollen beispielsweise, die normalerweise nach dem Sommer nicht mehr unterwegs sind, flogen im letzten Jahr bis Dezember durch die Luft. In der Stadt seien zudem durch die Umweltbelastungen viele Allergene aggressiver, so dass die Allergiegeplagten stärkere Symtptome zeigen.“ Immer mehr Patienten bekommen viel schneller heftigere Symptome, wie zum Beipspiel Asthma, was unbedingt behandelt werden muss“, sagt Anja Schwalfenberg.

Eine laufende Nase muss nicht sein. Viele Allergiker leiden auch unter einer verstopften Nase,die üble Gesichtsschmerzen hervorrufen kann.

Eine laufende Nase muss nicht sein. Viele Allergiker leiden auch unter einer verstopften Nase, die starke Gesichtsschmerzen hervorrufen kann. Foto: Jeger/pixelio

Diagnostik und Behandlung

„40 Prozent der Leute mit allergischen Beschwerden suchen sehr spät oder gar keine Hilfe auf“, erklärt Schwalfenberg bedauernd. Dabei sei es für den Therapieerfolg sehr wichtig, rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten. Herauszufinden auf was man reagiert, ist meistens kein leichtes Unterfangen. Viele leiden unter Beschwerden und denken, dass sie ständig an einem Infekt leiden. Der erste Weg, um den Übeltäter auszumachen, ist der sogenannte „Prick-Test“, also das leichte Einritzen von allergieauslösenden Substanzen.

Reagiert man dabei nicht mit roten Pöckchen, kann man sein Blut auf Antigene (sogenannte IgE)  testen lassen oder einen Provokationstest durchführen. „Hierbei wird dem Patienten das Allergen direkt in die Atemwege gegeben“, so die Mitarbeiterin des Allergiebundes. Die Reaktion kann hierbei mitunter etwas heftiger ausfallen. Die Patienten sollten also noch einige Zeit in der Arztpraxis bleiben.

Königsweg: Hyposensibilisierung

Steht dann fest, auf was man reagiert, ist es sinnvoll, nicht nur antiallergische Präparate einzunehmen, sondern eine „Hyposensibilisierung“ durchzuführen. Der Körper wird hier langsam an das Allergen „gewöhnt“, bis er im besten Falle gar nicht mehr reagiert. Diese Therapie dauert meist bis zu drei Jahre. Wer davon profitiert, ist vorher nicht abzusehen, aber einen Versuch ist es jedenfalls wert. Spritzen-Phobiker können, wenn sie auf Gräser reagieren, die Sensibilisierung auch mit Tabletten durchführen.

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