Phantastische Tierwesen: Im Kino wird wieder gezaubert!

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In „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ entführen uns J.K.Rowling und David Yates zurück in die Welt der Hexen und Zauberer. Doch diesmal steht nicht Harry Potter im Mittelpunkt, sondern Newt Scamander – gespielt von Oscarpreisträger Eddie Redmayne – und seine magischen Tierwesen. Bleibt die Magie auch hier erhalten?

Im New York der 1920er Jahre steht die Zauberergesellschaft in den USA kurz davor, entdeckt zu werden. Grund dafür: Ein merkwürdiges Wesen sucht die Stadt immer wieder auf und hinterlässt eine Spur der Zerstörung. Zu diesem Zeitpunkt kommt Newt Scamander, ein britischer Zauberer und Magizoologe, der gerade seine  Forschung über phantastische Tierwesen beendet hat, nach New York. Mit dabei hat er einen Koffer voller magischer Geschöpfe. Als die aus dem Koffer ausbrechen, ist das Chaos perfekt.

Fünf Jahre ist es her, dass der letzte Harry-Potter-Film in die Kinos kam und lange dachte man, dass nichts Neues aus der Welt der Zauberer kommen würde. Doch mit „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ kommt endlich der Auftakt einer neuen, fünfteiligen Reihe aus der Magier-Welt in die Kinos. Auch wenn der Schauplatz der Geschichte nicht mehr Großbritannien ist, die Szenerie ist ähnlich magisch wie in Harry Potter.

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Newt Scamander (Eddie Redmayne) ist gerade in New York angekommen und sorgt direkt für Chaos. Copyright: Warner Bros.

Newt Scamanders Aufenthalt in New York beginnt turbulent. Es entkommen nicht nur einige Tiere aus seinem Koffer, er legt sich deswegen auch noch mit dem Magischen Kongress der Vereinigten Staaten (MACUSA) an. Das Halten von magischen Kreaturen ist in den USA nämlich verboten. Newt versucht nun, seine Tiere wieder einzufangen. Hilfe bekommt er dabei von den beiden Hexen Porpentina „Tina“ Goldstein und ihrer Schwester Queenie und dem Muggel (Nicht-Magier) Jacob Kowalski. Dabei treffen sie immer wieder auf ein mysteriöses Wesen, das sowohl Magier, als auch Nicht-Magier bedroht und tötet.

Von der ersten Minute verzaubert

Hexen, Zauberer und Muggel – oder wie man in Amerika sagt „No-Majs“: Das war bereits aus den Harry-Potter-Filmen bekannt. Trotzdem ist in den USA vieles ganz anders, als man es vorher kannte. Die magische Gesellschaft lebt völlig abgeschirmt von der Nicht-Magischen, immer in Gefahr entdeckt zu werden. Freundschaften oder Beziehungen zwischen Hexen bzw. Zauberern und No-Majs sind strengstens verboten. Sprich: Die Gesetze des MACUSA sind deutlich strenger als die des Ministeriums in Großbritannien. Dabei gelingt das, was schon in Harry Potter besonders gut gelang: Der Film fesselt von der ersten bis zur letzten Minute. Regisseur David Yates schafft es, die Magie auf die Leinwand zu produzieren. Dabei helfen ihm mit Sicherheit die Erfahrungen, die er in vier Harry-Potter-Filmen sammeln konnte. Mit der  fortgeschrittenen Tricktechnik gelingt es ihm, die magischen Kreaturen in „Phantastische Tierwesen“ so detailgetreu darzustellen, wie J.K. Rowling sie im gleichnamigen Handbuch beschreibt. Im Kopf bleibt dabei besonders eine Szene in Newts Koffer, in der er Jacob seine Tierwesen vorstellt.

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Newts Niffler hat eine Schwäche für alles, das glitzert. Copyright: Warner Bros.

Eben jene Kreaturen sind auch eine große Stärke des Films. Sie sind es, die die Herzen der Zuschauer gewinnen. Angefangen beim maulwurfartigen Niffler, der allem Gold und Silber, das er sieht, hinterherjagt, bis hin zum Donnervogel Frank und Bowtruckle Pickett, einem sehr anhänglichen, pflanzenartigen Geschöpf. Für Lacher sorgt vor allem eine Szene, in der Jacob von einem Erumpent, einem Nashorn ähnlichem Wesen, durch den Central Park gejagt wird. Die verschiedenen Kreaturen sind auf ihre Art so einzigartig und verschieden – J.K. Rowlings Einfallsreichtum ist einfach nur zu bewundern.

Ein Quartett zum Liebhaben

Doch auch die Hexen, Zauberer und No-Majs überzeugen. Allen voran das Quartett aus Newt, den beiden Hexenschwestern Tina und Queenie und dem No-Maj Jacob. Besonders Eddie Redmayne als Newt Scamander schafft es, Newts Abenteuerlust und gleichzeitig seine Verletzlichkeit darzustellen. Auch die beiden Hexen im Quartett schaffen es, die Herzen der Zuschauer zu gewinnen.

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Tina und Newt werden zu einem eingespielten Team. Copyright: Warner Bros.

Zum einen Tina (gespielt von Katherine Waterston), die unbedingt wieder eine Aurorin , also eine Jägerin von schwarzen Magiern, sein möchte und auch ihre jüngere Schwester Queenie (dargestellt von Alison Sudol), die die Fähigkeit hat, Gedanken zu lesen. Für das meiste Schmunzeln sorgt aber Schauspieler Dan Fogler als Nicht-Magier Jacob Kowalski. Für ihn ist die Zaubererwelt völlig neu und er fällt durch seine Tollpatschigkeit auf.

„Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist ein gelungener Auftakt in diese neue Filmreihe und überzeugt mit sympathischen Charakteren und tollen neuen magischen Kreaturen. Die zwei Jahre Wartezeit bis zum nächsten Teil sind ganz klar zu lang. „Phantastische Tierwesen“ ist etwas düsterer als die Harry-Potter-Filme und die Grundstimmung ist anders. Der magischen Gemeinschaft in Amerika droht ein Krieg und das spiegelt auch die Szenerie wieder. Dennoch gibt es einige lustige und romantische Momente, wobei die Abschiedsszene von Queenie und Jacob sicher einer der emotionalsten ist. Einige Handlungsstränge bleiben offen und so bleibt die Neugierde, wie sie im weiteren Verlauf der Reihe geklärt werden. Potter-Fans können sich über einige Bezüge zu den Filmen freuen, „Phantastische Tierwesen“ schafft es aber, sich davon zu emanzipieren und mit der amerikanischen Zauberergemeinschaft einen neuen Blickwinkel auf J.K. Rowlings magisches Universum zu erhalten. Nicht nur Fantasy-Fans kommen bei dem Film auf ihre Kosten.

Beitragsbild: © Warner Bros.

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