Wenig Zeit fürs Ausland

Der Alltag in einem anderen Land, neue Freunde und spannende Erfahrungen. Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums hat viele Reize. Und er kann in das Studium integriert werden.  Um die Entwicklung der letzten Jahre zu besprechen, haben sich im Bundestag  jetzt Dachverbände getroffen. Sie diskutierten auf der Grundlage verschiedener Forschungen, zum Beispiel der HIS-Studie zur „Entwicklung der Auslandsmobilität deutscher Studierender“.

Mit dem Flugzeug geht's zum Studium ins Ausland. Photo: Emran Kassim/ flickr.com

Mit dem Flugzeug geht's zum Studium ins Ausland. Photo: Emran Kassim/ flickr.com

Demnach haben 2011 in Deutschland 25 Prozent der Studierenden bereits einen Auslandsaufenthalt gemacht. Im Vergleich zu den letzten Jahren bleibt dieser prozentuale Anteil relativ konstant. Durch den Bologna-Prozess hat sich beim Bachelorstudium an Unis also kaum etwas verändert. An Fachhochschulen steigt die Zahl der Auslandsaufenthalte allerdings an. Ähnliches fand die Studie auch bei Masterstudiengängen heraus.

Ute Baier vom International Office der RUB kann die stagnierende Entwicklung für ihre Universität nicht bestätigen. Pro Jahr gingen etwa 500 Studenten aus Bochum ins Ausland und es würden eher mehr.  Einige Studiengänge seien internationaler und es gebe mehr Kurse auf Englisch. Die Anrechnung der Studienleistungen aus dem Ausland sei jetzt auch einfacher. Trotzdem sieht Ute Baier hier noch Verbesserungsbedarf.

Im Ausland erwarten die Studenten neue Erfahrungen und Freunde. Photo: the_moment/ flickr.com

Im Ausland erwarten die Studenten neue Erfahrungen und Freunde. Photo: the_moment/ flickr.com

Wie in der HIS-Studie beschrieben befürchten viele Studenten, dass sich durch den Auslandsaufenthalt ihr Studium verzögert. Unter den Studenten, die nicht in der Regelzeit von sechs Semestern den Bachelor machen, sind mit 35% besonders viele im Ausland gewesen. Das Deutsche Studentenwerk fordert, schon in der Schule über Auslandsaufenthalte zu informieren. Die Studienstrukturen erforderten es mittlerweile, bereits in den ersten Semestern ins Ausland zu gehen. Neben dem Studentenwerk waren bei dem Fachgespräch in Berlin auch Vertreter der Hochschulrektorenkonferenz, des DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst) und der  HIS (Hochschul-Informations-System GmbH) dabei.

Die Studenten lassen für ein Semester Freunde und Familie zurück. Photo: Matthew Hutchinson/ flickr.com

Die Studenten lassen für ein Semester Freunde und Familie zurück. Photo: Matthew Hutchinson/ flickr.com

Laut Ute Baier ist ein Jahr im Ausland aber „auf keinen Fall verloren“. Neben der Trennung von Partner, Familie und Freunden schreckt auch die Finanzierung Studenten ab. „Da gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten“, sagt Ute Baier. Es gebe zum Beispiel das Auslandsbafög, das teils auch Studenten bekommen können, die kein normales Bafög beziehen. Wer sich rechtzeitig bewerbe, habe auch gute Chancen auf ein Stipendium.

Und ein Auslandsaufenthalt hat natürlich auch Vorteile. Viele Studenten wollen laut Ute Baier andere Länder, Universitätssysteme und Lehrmethoden kennen lernen oder einen andere Schwerpunkte studieren. „Ein großer Punkt ist die Verbesserung der Sprachkenntnisse“, sagt Ute Baier. Je nach Land seien natürlich auch Sonne, Strand und Meer eine Motivation..

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