Essen an der RUB: Mit einer Vegetarierin in der Mensa

Kaiserschmarrn_3

Vegetarisches Essen in der RUB: Kaiserschmarrn mit Vanillesauce. Fotos: Daniela Arndt/Privat

Die Mensa der Ruhr Universität in Bochum ist hell, große Fenster lassen viel Licht hinein. Vor der Essensausgabe hängt eine digitale Anzeige mit dem Speiseplan. Sarah Kufner, die an der RUB Wirtschaftswissenschaften studiert, entscheidet sich für Kaiserschmarrn mit Vanillesauce. „Das klingt zumindest lecker.“ Und der Inhalt der Schüssel, die die Frau hinter der Theke der 21-Jährigen aufs Tablett stellt, sieht tatsächlich ansprechend aus.

Studentin_RUB

Ist Vegetarierin: Sarah Kufner.

Sarah, seit wann ernährst du dich vegetarisch?

Vor knapp vier Jahren habe ich eine Schlachthaus-Doku im Fernsehen gesehen und dachte, eigentlich müsste ich etwas an meiner Ernährung ändern – aber so ganz überzeugt war ich noch nicht. Vor drei Jahren habe ich meine Ernährung generell umgestellt, weil ich unter einer leichten Form von Laktose-Intoleranz leide. Seitdem verzichte ich weitgehend auf Milchprodukte. Die Entscheidung, mich vegetarisch zu ernähren, kam dann eher spontan. Eines Morgens dachte ich: Jetzt mache ich es.

Du isst zum Teil auch vegan.

Ja, vor einem Jahr habe ich versucht, mich eine Woche lang komplett vegan zu ernähren. Aus ethischen Gründen. Zu Hause habe ich das auch zum Großteil beibehalten. Beim Einkaufen ist das ziemlich leicht, weil mittlerweile alle Produkte sehr gut gekennzeichnet sind. Wenn ich auswärts esse, ist es oft sehr schwierig und anstrengend, etwas Veganes zu finden, deshalb esse ich meist vegetarisch, wenn ich ausgehe. Mein Ziel ist es trotzdem, mich irgendwann komplett vegan zu ernähren.

Wie stark schränkt dich deine Laktose-Intoleranz ein?

Zum Glück ist die nicht so stark ausgeprägt. Nur Naturjoghurt geht wirklich gar nicht. Insgesamt merke ich aber, dass es mir mit einer Ernährung mit weniger Milchprodukten besser geht.

Wie ist das mit dem Essen in der Uni vereinbar?

Ich muss sagen, ich bin da nicht so anspruchsvoll. Ich muss nicht fünf Sachen zur Auswahl haben. Zur Not ernähre ich mich auch nur von Beilagen und Salat. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es andere gibt, die sich eine größere Auswahl wünschen.

Sprengt deine Ernährungsweise den studentischen Geldbeutel?

Diese Ernährung ist schon manchmal teurer als „normales“ Essen, gerade die Ersatzprodukte. Aber hochwertiges Fleisch ist ja auch teuer. Ich bezahle mehr beim Einkauf als vorher, aber es ist noch im Rahmen.

Dein Traum-Angebot in der Mensa…

Wenn ich könnte, würde ich das Angebot auf jeden Fall in Richtung vegan und vegetarisch ausbauen. Es muss ja nicht immer Fleisch sein, viele Ersatzprodukte schmecken meiner Meinung nach genauso. Davon konnte ich auch meine Familie schon überzeugen. Aber manche stellen sich ja ganz stur dagegen. Vielleicht sollte man ihnen einfach mal verschweigen, dass sie da gerade kein Fleisch essen…


 Das bietet die RUB:

  • täglich vegane Speisen (zum Beispiel an der Aktionstheke oder als Komponentenessen)
  • eine Nudeltheke mit veganen und vegetarischen Angeboten
  • vegane und vegetarische Pasta und Pizza sowie veganes Chili-sin-Carne im Q-West

„Etwa drei bis fünf Prozent der Studenten fragen nach veganen Produkten. Laut deren Rückmeldung ist unser Angebot ausreichend“, sagt Ralf Weber, Sprecher des Akademischen Förderungswerkes Bochum.

 

Mehr zum Thema
 Die Pflichtlektuere hat auch mit Studenten der TU Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der Bergischen Universität Wuppertal gesprochen. Deren Erfahrungsberichte gibt es in der Dezember-Ausgabe des Pflichtlektuere-Magazins (Erscheinungstag: 14. Dezember 2015). 

1 Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert