Harvard: Studenten kritisieren Geschäftspolitik

Boston. Die Harvard Universität verdient viel Geld durch Investitionen im Öl- und Gasgeschäft. Eine Studentengruppe fordert nun, Geldanlagen in klimaschädliche Unternehmen zu stoppen. Denn anders als in Deutschland sind US-amerikanische Universitäten nicht nur Bildungseinrichtungen, sondern auch Finanzinvestoren.

Als Zeichen des Protests versperrten einige Studenten deshalb in der letzten Woche den Weg zum Büro der Universitätspräsidentin Drew Faust. Mit Bannern mit der Aufschrift „Divest Harvard from fossil fuels“ forderten sie die Universität auf, ihr Finanzgebaren zu überdenken. Die Financial Times (FT) berichtete, die Mitarbeiter der Hochschulverwaltung konnten das Gebäude erst nach einem Polizeieinsatz und der Festnahme eines Studenten wieder betreten.

Die Initiative Divest Harvard kritisiert die Bedrohung des Weltklimas durch den CO2-Ausstoß, der die Erderwärmung vorantreibt. Der Protest ist Teil einer groß angelegten „Divest“-Kampagne, die in den USA seit 2011 läuft. Laut FT konnten die Aktivisten bisher elf US-Hochschulen dazu bewegen, ihr Geld ganz oder teilweise aus dem Geschäft mit fossilen Energieträgern abzuziehen. Ziel soll es sein, dass dies bis zum Jahresende 20 Hochschulen tun.

Harvard zeigt sich bisher unversöhnlich. Bereits im Oktober hatte Unipräsidentin Faust abgelehnt, ihre Investitionen in die Gas- und Ölindustrie zu stoppen. SPIEGEL Online berichtete, die Uni wolle stattdessen ihre eigenen CO2-Emissionen senken.

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