Wissenswert: Das Aus für die Sim-Karte?

Foto: Britta Röös

Mini, mikro, nano. Seit mehr als 25 Jahren verändert sich die Sim-Karte und passt sich neueren, kleineren und leichteren Handys an. Doch das nervige Zurechtschneiden, wenn sie dann doch nicht mehr in das neue Handy passt, soll jetzt ein Ende haben. Die Sim-Karte startet in die nächste Generation: die eSim.

Mit der eSim wird es aber nicht einfach wieder eine Nummer kleiner, die Sim-Karte wird quasi unsichtbar. Das „e“ steht nämlich für „embedded“, was so viel bedeutet wie „eingebaut“. Die eSim soll in neue Handys also von Anfang an integriert werden. Steuern und aktivieren kann man sie dann ganz einfach von außen. Das soll mit sogenannten eSim-Codes funktionieren. Beim Vertragsabschluss mit einem Mobilfunkanbieter bekommt der Nutzer einen solchen Code, den er einscannen kann. So soll es dann auch möglich sein, mehrere Verträge gleichzeitig für ein Handy abzuschließen und zwischen ihnen zu wechseln.

Verknüpfung zwischen mobilen Geräten

Und nicht nur ein Gerät mit mehreren Verträgen soll möglich werden, sondern auch mehrere Geräte unter einem Vertrag. Laut der Telekom werde der größte Vorteil der eSim die Möglichkeit der Vernetzung verschiedener mobiler Geräte. Die eSim wird es nämlich nicht nur in Handys geben, sondern zum Beispiel auch in Tablets, Fitness-Armbändern und intelligenter Kleidung. Die Telekom geht davon aus, dass sich die eSim schon in den nächsten Jahren durchsetzen wird. Bereits in diesem Jahr soll sie zum Beispiel in Tablets auf den Markt kommen. Experten rechnen damit, dass es in zehn Jahren überhaupt keine „normalen“ Sim-Karten mehr geben wird. Die ersten Modelle werden wahrscheinlich mit Hybridlösungen ausgestattet, die dann eine eSim beinhalten, aber auch noch mit den alten Sim-Karten funktionieren.

Ungewissheit über die Kontrolle

Ein großes Fragezeichen steht bei der Verantwortlichkeit: Wer hat letztendlich die Hoheit über die eSim, wer hat bei der zukünftigen Nutzung die tragende Rolle? Der Netzbetreiber, der Gerätehersteller oder ein ganz anderer Anbieter? Die Möglichkeit, alle mobilen Geräte zu vernetzen birgt natürlich auch neue Sicherheitslücken. Die gilt es zu schließen, bis die eSim auf den Markt kommt. Aber fest steht: Sie kommt.

Beitragsbild: Britta Röös