B wie Bokwa

Boxen, kicken, springen, gehen – und alles wild durcheinander. Auf den ersten Blick wirkt das neue Workout-Programm namens Bokwa wie eine Mischung aus Aerobic und Zumba, mit Elementen einer Kampfsportart. Eine richtige Struktur scheint in diesem „Tanz“ kaum zu existieren.

Foto: Michael Schenke

Der neue Trend aus Amerika: Bokwa. Teaserbild / Foto: Michael Schenke

Doch schaut und hört man genauer hin – dann leuchtet es einem ein: die Schrittfolge ist einfach wie eh und je.  Erst seit Anfang dieses Jahres wird Bokwa in deutschen Fitnessstudios und Tanzschulen angeboten. Das Besondere an Bokwa: Man kommt dabei ohne einstudierte Choreografie und Zählschritte aus.

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Bokwa – die Mischung aus Tanz- und Boxelementen

Der amerikanische Fitnesstrainer Paul Mavi entwickelte das neue Tanzprogramm. Es  besteht aus Boxen (“Bo“) und Kwaito (“Kwa“), einem afrikanischen Kampftanz. Beides sind die zentralen Elemente bei Bokwa. Die Bewegungen  bestehen im Wesentlichen aus Boxen, Kicken, Springen, Seitwärtsgehen und einem Grundschritt, der als “Bounce Bounce“ bezeichnet wird.

Schwitzen nach Alphabet und Zahlen

Den Kern bildet das Nachtanzen der Linien von Buchstaben und Zahlen. Die sind nicht auf der Tanzfläche aufgemalt, sondern man schreitet sie imaginär im Kopf ab. Wer jetzt denkt, dass sich das Ganze sehr nach Waldorfschule anhört, der irrt. Hier tanzt man weder seinen Namen noch ganze Wörter nach. Auf die Schrittfolge der einzelnen Buchstaben und Zahlen kommt es an.

bokwa-trainer Schlagenhauf und Rodrigo

Daniela Rodrigo und Tanja Schlagenauf zeigen, wie man Buchstaben tanzt. Foto: Nina Stoffer

Die beiden Bokwa-Trainer Tanja Schlagenhauf und Daniela Rodrigo leiten die Bokwa-Kurse in einer Tanzschule in der Nähe von Willich und freuen sich regelmäßig über volle Kurse. Sie bringen den Kursteilnehmern erst die richtigen Schrittfolgen bei, danach reicht es wenn sie die Buchstaben oder Zahlen einfach mit der Hand anzeigen – und schon tanzen alle die bekannte Schrittabfolge. Zum Beispiel ein L. Und für alle, die noch nie in ihrem Leben ein L getanzt haben und es schon immer ausprobieren wollten, folgt hier die Anleitung: Man beginne in der Ecke des L. Hierbei muss man zuerst rechts einen Schritt zur Seite machen und das linke Bein wird zum rechten geschlossen.  Das Knie beugen und strecken und zweimal “bouncen“. Dann mit dem linken Bein einen Schritt nach links machen und das rechte Bein anstellen. Dann  noch einmal “bouncen“. Fertig ist das große L.

Fühle die Musik und bewege dich frei zum Rhythmus

Hört sich kompliziert an, ist aber einfach. Nach zweimal Ausprobieren hat sich der L-Schritt für immer eingebrannt und  man kann sich den restlichen Buchstaben und Zahlen widmen. Wenn die Schritte einmal sitzen, kommt das Tanzen von alleine. Den Schwierigkeitsgrad kann man sich dabei selbst aussuchen, je nach dem eigenen Fitnesslevel.

Tanzschule Willich. Bokwa. Foto: Nina Stoffer

Tanja und Daniela lassen die Kursteilnehmer schwitzen. Foto: Nina Stoffer

“Im Gegensatz zum Zumba ist Bokwa für den Kopf einfacher, denn es gibt keine feste Choreographie oder Zählschritte, die man sich merken muss“, erklärt Schlagenhauf. Jeder kann die Buchstaben so tanzen, wie er empfindet. Zusätzliches Boxen und Springen ist also Geschmackssache.

Tanja und Daniela versuchen aus ihrem Kurs dennoch alles rauszuholen – die Teilnehmer schwitzen, vereinzelt gibt es ein paar rote Köpfe. Und auch die eigene Erfahrung bestätigt: Bokwa ist echt anstrengend!

Wer also die Nase voll hat von langweiligen Aerobic-Kursen, gerne tanzt und was Neues ausprobieren will – für den ist Bokwa ein Geheimtipp.

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