Umbau des „Sonnendecks“ beginnt

In der Pause zwischen zwei Vorlesungen mal eben ein Brötchen kaufen und neue Kraft tanken. In der Freistunde gemütlich auf den Sofas sitzen und mit den Kommilitonen quatschen.  Im Sommer bei Urlaubsatmosphäre im Strandkorb chillen. Damit ist jetzt erst einmal Schluss – das Café „Sonnendeck“ an der TU Dortmund hat am Mittwoch wegen Umbauarbeiten vorerst dicht gemacht.

Oliver Jankowski schlägt zu bei der Grill-Aktion. Ein wenig traurig ist er wegen der Schließung trotzdem.

Oliver Jankowski schlägt zu bei der Grill-Aktion. Ein wenig traurig ist er wegen der Schließung trotzdem. Fotos und Teaserbild: Katrin Ewert

Die Stimmung ist zweigeteilt: Einerseits freuen sich die Studenten über das Grillen, das das Studentenwerk zur Schließung des Sonnendecks organisiert hat. Für 50 Cent gibt es am Mittwoch Würstchen – die Erlöse werden an das Bündnis „Deutschland hilft“ gespendet. Viele Studenten haben aber auch schlechte Laune. „Ich bin schon ziemlich traurig“, sagt Paola Facci. Die Architekturstudentin hat sich im Sonnendeck oft einen Snack geholt und saß auch abends gern mit Freunden im Café. „Das Sonnendeck war eine coole Location“, sagt die 25-Jährige. „Ich habe Angst, dass es nach den Umbauarbeiten nicht mehr so sein wird wie früher.“ Auch Oliver Jankowski hat seine Bedenken: „Ich bin mies gelaunt, weil das Sonnendeck jetzt schließt“, sagt der 21-Jährige, der Wirtschaftsingenieurwesen studiert, „aber ich bin auch gespannt darauf, wie das Café nach dem Umbau aussieht.“

Anders wird es wohl auf jeden Fall aussehen, denn das Studentenwerk hat einiges mit dem Café vor: Insgesamt sollen 70 neue Sitzplätze entstehen. Dafür wird die Glasfassade zwei Meter nach außen gesetzt. Außerdem werden die freistehenden Theken abgerissen – deshalb müssen die Besucher künftig auf frisch gezapftes Bier verzichten.

Pizza und Pasta rund um die Uhr

Die Theken und Regale des Sonnendecks sind bereits leergeräumt. Fotos und Teaserbild: Ewert

Die Theken und Regale des Sonnendecks sind bereits leergeräumt.

Auch gastronomisch wird sich im Sonnendeck einiges ändern: Es sollen zwei Pizzaöfen und Nudelkocher installiert werden. „Die gewohnten Mittagsmenüs wird es dann allerdings nicht mehr geben“, sagt Stefanie Kortmann, Pressesprecherin des Studentenwerks. Die Pizza könne man sich aber außerhalb der Mittagszeiten individuell belegen und für die Pasta stehen fünf Nudelsorten mit wechselnden Saucen zur Wahl.

Keine Probleme mehr für Rollstuhlfahrer

„Außerdem werden alle Toiletten saniert“, erklärt Stefanie Kortmann. Zudem soll das Café behindertengerechter gestaltet werden: Die Essensausgabe soll für Rollstuhlfahrer ausgerichtet werden und die Podeste im Eingangsbereich sollen verschwinden. Außerdem soll das Sonnendeck in Zukunft längere Öffnungszeiten haben. Wann genau die Studierenden im Café wieder bei einem Snack relaxen können, ist aber noch nicht klar.

Fest steht: Bis das Sonnendeck sie wieder mit frischem Kaffee und Brötchen versorgt, müssen sich die Studierenden gedulden. Voraussichtlich fünf Monate soll der Umbau dauern. „Unser Ziel ist es, Ende Oktober fertig zu werden“, sagt Stefanie Kortmann. Damit sich die Studenten trotzdem in Pausen und Freistunden versorgen können, hat das Studentenwerk folgendes geplant:

So soll das Sonnendeck nach dem Umbau aussehen Grafik: Tagesordnung Verwaltungsrat

So soll das Sonnendeck nach dem Umbau aussehen. Grafik: Verwaltungsrat des Studentenwerks.

Paola Facci ist allerdings skeptisch: „In der Galerie ist es sowieso schon immer total voll“, sagt die Architekturstudentin. Sie hat keine Lust, sich ewig lange anzustellen. Und ehe sich die Studierenden aus dem Emil-Figge-50 Gebäude zwischen zwei Vorlesungen etwas zu Essen am Delta-Gebäude geholt haben, verpassen sie den Beginn der nächsten Vorlesung.

Das Studentenwerk begründet den Umbau des Sonnendecks mit den vorher engen Kapazitäten. „Die reichen einfach nicht mehr aus“, so die Pressesprecherin. „Auch die Küche ist für den Gästeandrang nicht ausgelegt.“ Mit dem Umbau will das Studentenwerk das Café fit machen für den doppelten Abiturjahrgang, der im Oktober an den Universitäten starten wird. Eigentlich war der Baubeginn schon früher geplant gewesen. „Wegen interner Abspracheprobleme hat sich der Start verzögert“, sagt Stefanie Kortmann.

Eventuell neuer Name für das Café

Der Umbau des Sonnendecks kostet rund 2,8 Millionen Euro. Das Geld kommt nach Kortmanns Worten aus Eigenmitteln des Studentenwerks. Ob das Café in Zukunft immer noch seinen gewohnten Namen tragen wird, ist übrigens noch unklar: „Wir überlegen im Moment, ob wir dem ‚Sonnendeck‘ einen neuen Namen geben“, sagt Stefanie Kortmann.

Auch im Frühjahr 2014 werden noch einmal einige Bagger vor dem Café zu sehen sein: „Dann werden der Weg und die Außenanlage vor dem Sonnendeck erneuert“, erklärt die Pressesprecherin.

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