Die Dortmunder H-Bahn bekommt ein drittes Gleis

Rund 5000 Menschen fahren täglich die Strecke vom Dortmunder Campus Nord zum Campus Süd mit der H-Bahn. Das ist die schnellste und unaufwendigste Möglichkeit, den benachbarten Campus zu erreichen. Zu Stoßzeiten sind die H-Bahnen schon einmal überlastet. pflichtlektüre-Reporterin Tatiana Beck hat mit Rolf Schupp, dem Geschäftsführer der H-Bahn-Gesellschaft mbH Dortmund, über die geplante Erweiterung der H-Bahn-Strecke gesprochen. Für drei Millionen Euro soll bis 2011 ein neues Gleis kommen. Doch H-Bahn-Chef Schupp hat noch größere Visionen.

pflichtlektüre: Herr Schupp, stimmt es, dass die H-Bahn demnächst erweitert wird?

Rolf Schupp, der Geschäftsführer der Dortmunder H-Bahn GmbH. Foto: Tatiana Beck

Rolf Schupp, der Geschäftsführer der Dortmunder H-Bahn GmbH. Foto: Tatiana Beck

Schupp: Ja. Wir sind in den Vorbereitungen, die Haltestelle in Campus Süd um ein drittes Gleis zu erweitern.

Was ist der Grund für den Umbau?

Das wird deswegen notwendig, damit wir auf der Linie 2 – das ist die  Verbindung zwischen den Universitätsteilen Campus Nord und Campus Süd – in Zukunft zwei Fahrzeuge einsetzen können.

Reicht dort ein Fahrzeug nicht mehr aus?

Jeder Student in Dortmund weiß, dass gerade zu den Vorlesungszeiten die H-Bahn sehr stark ausgelastet ist und dass es oft dazu kommt, dass viele Fahrgäste zurückbleiben müssen, weil die Kabinen völlig überfüllt sind. Aber dadurch, dass wir ein zweites Fahrzeug einsetzen, können wir diesen Missstand abschaffen.

Sie haben jetzt angedeutet, dass Sie noch ein zweites Fahrzeug für die Strecke brauchen. Müssen Sie dieses noch anschaffen?

Nein. Das ist nicht erforderlich. Wir haben das Fahrzeug, allerdings ist das unsere Betriebsreserve. Es ist aber auch nicht vorgesehen, den ganzen Tag über diese zusätzliche Kapazität anzubieten, sondern das ist, wie gesagt, nur in den Spitzenstunden nötig. Nach unseren statistischen Ergebnissen sind es nur vier Stunden am Tag, an denen wir diese hohe Nachfrage haben.

Wann planen Sie mit den Bauarbeiten an dem dritten Gleis zu beginnen?

Wir wollen zu Beginn des Sommers mit den Bauarbeiten anfangen. Die Inbetriebnahme des dritten Gleises erwarten wir circa Januar oder Februar nächsten Jahres.

In wie weit wird dann der Betrieb der H-Bahn durch die Bauarbeiten eingeschränkt?

Wir hoffen, dass es nicht der Fall sein wird. Wir wollen soweit wie möglich vermeiden, dass wir Einschränkungen des normalen Betriebes haben. Das heißt, die Bauarbeiten, die den Betrieb stören können, sollen am Wochenende stattfinden.

Steht es schon fest, welche Baufirma den Auftrag von der H-Bahn-Gesellschaft bekommt?

Das wissen wir noch nicht, weil wir die Bauarbeiten ausschreiben müssen. Und das Ergebnis wird erst nach Wochen bekannt, wenn die  Ausschreibungen hier bei uns wieder auf dem Tisch liegen. Das Automatisierungssystem stammt von der Firma Siemens. In dem Bereich ist nichts anderes möglich, als das direkt an die Firma Siemens zu vergeben.

Was wird das dritte Gleis kosten?

Circa drei Millionen Euro.

Wer finanziert den Umbau?

Die Finanzierung erfolgt aus Regionalisierungsmitteln. Der Zuwender, d.h. die Institution, die die Mittel verwaltet, ist der Verkehrsverbund Rein-Ruhr, oder einfach gesagt VRR.

War es schwer, in den Krisenzeiten die Mittel zu bekommen?

Zur Zeit fahren zwei H-Bahnfahrzeuge zwischen Nord- und Südcampus in Dortmund. Foto: Tatiana Beck

Zur Zeit fahren zwei H-Bahn-Fahrzeuge zwischen Nord- und Südcampus in Dortmund. Foto: Tatiana Beck

Auf Grund der Überbelastung und dadurch entstehenender dringlicher Lage war es einigermaßen einfach, die nötige Summe zu bekommen.

Ist das H-Bahn-Netz in Dortmund mit dem dritten Gleis fertig?

Unsere Erweiterungspläne sehen vor, dass wir eines Tages die Anbindung an die Stadtbahn Dortmund schaffen. Da stellen wir uns vor, dies über Verbindung zwischen der jetztigen Strecke, d.h. ausgehend von der Haltestelle Universität-S, bis zur Theodor-Fliedner-Heim-Str. herzustellen. Diese komplette Verbindung des Stadtbahnnetzes an die H-Bahn ist im Moment nicht möglich, weil diese Maßnahme circa 25 Millionen Euro kostet und diese Mittel uns leider nicht zur Verfügung stehen.

Wann könnte es dann möglich sein?

Ich schätze, dass, wenn wir Erfolg haben und die Nahverkehrsfinanzierung in der Zukunft gewährleistet bleibt, wir das durchaus in den nächsten fünf oder sechs Jahren schaffen können.

Vielen Dank für das Gespräch!

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