Am Samstag war ganz Dortmund auf den Beinen, um den BVB anzufeuern. Doch wie sehen die Straßen und die zentralen Plätze aus, wenn beinahe jeder das Champions-League-Finale schaut? Eine Fotoreportage durch eine scheinbar völlig verlassene Stadt.
Wo sind denn die ganzen Fans geblieben? Keiner da, aber die können ja nicht alle nach London geflogen sein. Also mache ich mich jetzt auf die Suche nach schwarz-gelber Fußball-Liebe.
Die erste Spur auf der Suche nach den BVB-Fans hängt aus einem Fenster in der Schützenstraße. Vielleicht muss ich einfach den Fahnen folgen?
Selbst an den U-Bahn-Haltestellen kann man die Grillen zirpen hören, so still ist es auf einmal in Dortmund geworden.
Keine einzige Person in den U-Bahnen, in denen ich mich sonst um acht Uhr morgens um Sitzplätze streite.
Mittags fand hier am Dietrich-Keuning-Haus noch ein großes Folklore-Festival statt. Nur Stunden danach sieht der Platz vollkommen verlassen aus.
Sonst bringen samstags um diese Uhrzeit die Letzten ihre Einkäufe mit der U-Bahn heim oder die Ersten fahren zu Freunden zum Vorglühen. Heute: Stille.
Das Kreuzviertel: In Dortmunds Szeneviertel kann ich von der Möllerbrücke aus aber auch keine BVB-Fans entdecken…
Im Hauptbahnhof ist sonst immer was los, seien es betrunkene Jugendliche oder Hundertschaften der Polizei. Hier sind weder sie noch die gesuchten Fans zu sehen.
Normalerweise schlendern hier die Dortmunder zum Schaufensterbummel entlang. Doch heute Abend ist in der Krügerpassage nicht mal ein einziger schwarz-gelber Schal zu erkennen.
DAS Wahrzeichen Dortmunds im Hintergrund und doch sind selbst die Parallelstraßen zum Westenhellweg menschenleer.
In der Halbzeit finde endlich die ersten Fans! In langen Schlangen stehen sie im Westenhellweg vor jeder Tür, aus der es nach warmen Köstlichkeiten duftet. Natürlich werden Ruhrpott-Spezialitäten wie Döner und Currywurst bevorzugt, zumindest kommen heute keine Weißwurst oder Brezeln auf den Tisch.
Yeah! Auf einmal bin ich mitten drin in der Fan-Meute. Hunderte, vielleicht Tausende haben sich auf den Public-Viewing-Plätzen in der Dortmunder Innenstadt versammelt, um ihrem Verein gemeinsam die Daumen zu drücken. Ich habe den Grund für die leer gefegten Straßen gefunden!
Moin Moin, ich bin Timm. Aufgewachsen mit einem wunderschönen Sandstrand vor der Haustür, konnte mich nur mein Wunsch hier in Dortmund Journalistik zu studieren ins angeblich so graue Ruhrgebiet bringen. Bisher habe ich für verschiedene Tageszeitungen gearbeitet und freue mich jetzt in die Digitale Welt einzutauchen.
Auf dass mir die Erfahrungen, die ich hier bei sammle, auf meinem Weg zum Auslandskorrespondenten hilfreich seien werden!