Der Markt für Bio-Kleidung wird größer: Inzwischen gibt es viele Bekleidungsgeschäfte mit ökologischer Ausrichtung, langsam etablieren sich auch Marken für junge Leute. Doch nach wie vor müssen Kunden für fair gehandelte und schonend produzierte Kleidung meist tiefer in die Tasche greifen als für „Fast Fashion“. Aber: Sind sie bereit, mehr Geld dafür auszugeben? Oder ist Öko-Kleidung nur was für echte „Ökos“? Wir haben im Sommer 2016 auf dem Campus der TU Dortmund nachgefragt.
Laura, 24, studiert Rehabilitationswissenschaften
Bio-Mode? Ich habe bestimmt so ein, zwei Teile im Kleiderschrank. Aber wenn ich mir darüber Gedanken machen würde, könnte ich bestimmt gar nichts mehr kaufen.
Jan, 25, studiert Wirtschaftsingenieurwesen
Im Prinzip habe ich nie bewusst Öko-Mode eingekauft. Man denkt schon Mal darüber nach, aber im Laden gerät das dann in Vergessenheit. Wenn ich das nötige Kleingeld hätte und wüsste, wo ich fair gehandelte Kleidung kaufen kann, würde ich es tun.
Lars, 38, leitet Cafés am Campus
Nö, ich trage keine Öko-Kleidung – es steht ja nirgendwo dran, dass das Bio-Mode ist. Im Prinzip würde ich das unterstützen, aber es wird halt nicht überall angeboten, zumindest nicht in den normalen Geschäften. Da würde das aber gut ankommen, glaube ich. Der Preis wäre für mich kein Hinderungsgrund.
Katharina, 23, studiert Sozialpädagogik und Englisch auf Lehramt
Ja, ich trage Bio-Mode. Aus den typischen Gründen: Der Preis und die Herstellung stehen in einer besseren Relation zueinander, die Mitarbeiter in der Produktion bekommen mehr Geld, es werden oft organische Stoffe verwendet und die Umwelt-Belastung ist geringer. Leider ist es für mich finanziell nicht möglich, mich komplett öko zu kleiden. Häufig kaufe ich die Sachen deswegen auch second-hand. Und auch modisch finde ich es schwierig, denn die Auswahl ist zu gering – da gibt es nur Basics. Am liebsten mag ich die Marke Armedangels und den avocadostore.
Hazim, 26, studiert Bauingenieurwesen
Ich kenne mich damit nicht aus und es ist mir auch egal.
Sandra, 21, studiert Wirtschaftswissenschaften
Ich trage keine Öko-Kleidung. Einfach, weil ich nicht weiß, wo es das gibt. Ich weiß, dass Kleidung meistens nicht fair hergestellt wird. Man weiß es, aber will es nicht unbedingt wahrhaben. Generell aber würde ich Bio-Kleidung kaufen.
Martin, 29, studiert Musik und Sport auf Lehramt
Mir ist bewusst, dass die Kleidungsindustrie oft nicht sauber arbeitet. Wenn mann sich Dokumentationen darüber ansieht, zum Beispiel über die Fabriken in Bangladesch, kann man es eigentlich nicht mehr verantworten, solche Kleidung zu tragen. Als Student ist das Budget klein, deswegen ist faire Kleidung etwas, das ich mir ab und zu gönne. Das ist etwas Besonderes für mich.
Ein Beitrag von Lena Semrok und Judith Wiesrecker
Fotos: Judith Wiesrecker