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Chlorwasser soll angeblich Haarausfall verstärken. Es soll das Krebsrisiko erhöhen und für den menschlichen Organismus generell gesundheitsschädlich sein. Gerüchte von der Sorte gab es genug in den letzten Jahren, teilweise auch anhand von Studien belegt. Aber was richtet das Chlorwasser wirklich mit uns an?
Zunächst ist es wichtig, einige grundlegende Eigenschaften von Chlor festzuhalten. Reines Chlor (Cl2) reagiert mit fast allen anderen Elementen des Periodensystems. Durch die hohe Reaktivität ist Chlor giftig. Der Name Chlor kommt aus dem Griechischen und bedeutet „hellgrün, frisch“, was auf die hellgrüne Farbe des Chlorgases zurückzuführen ist. Chlorgas ist ein Atemgift mit Reiz- und Ätzwirkung. Reines flüssiges Chlor wirkt ebenfalls stark ätzend und ist umweltgefährlich.
Chlor als Wundermittel?
Der reine Stoff Chlor ist also gefährlich für uns. In Wasser verdünnt hat Chlor aber einen positiven Effekt. Es tötet Mikroorganismen ab, die durch Haut, Haare, Schweiß und Spucke ins Wasser geraten. Es senkt dadurch drastisch die Gefahr durch Infektionen. Die kleine Menge Chlor, die sich im Schwimmbadwasser befindet, ist aber nicht giftig. Allerdings kann sie unter Umständen Haut und Haar belasten.
Klartext – Was ist schädlich am Chlor?
Wasser trocknet den Körper aus, da der pH-Wert von Wasser bei 7, der der Haut bei 5,5 liegt. Ist zusätzlich Chlor im Wasser enthalten, wird dieser Prozess verstärkt. Es ist also wichtig, sich nach dem Chlorbad gut abzuduschen und die Haut mit Feuchtigkeitscremes zu pflegen. Außerdem entstehen bei der Desinfektion von organischen Stoffen wie Urin oder Schweiß durch Chlor Nebenprodukte, die das Risiko von Blasenkrebs erhöhen. Durch hygienisches Verhalten lässt sich das Risiko jedoch gering halten. Das haben spanische Forscher um Manolis Kogevinas bestätigt.
Was dabei aber eine große Rolle spielt, ist die Häufigkeit und die Dauer von Hautkontakt mit Chlorwasser. So sind es laut einigen Studien vor allem Leistungsschwimmer mit empfindlicher Haut, die Chlorakne und schuppige Haut bekommen und deren Haar auf Dauer ausbleicht.
Dass Chlorwasser Haarausfall verstärkt, stimmt nicht. Ein krebserregendes Potenzial besitze gechlortes Schwimmbadwasser laut Rita Schoney von der US-Umweltbehörde EPA unter entsprechenden Bedingungen. Unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen ist das Risiko sehr gering.
Das Phänomen grüner Haare
Weniger lebensgefährlich, aber dennoch nervig: Blonde Haare können durch Chlor einen Grünstich bekommen. Das geschieht scheinbar durch Kupferionen, die in einigen Wasser-Desinfektionsmitteln enthalten sind. In unzähligen Internetforen wird geraten, die Haare einfach mit einer aufgelösten Aspirin-Tablette zu spülen. Aspirin enthält Acetylsalicylsäure, welche die Kupferionen ausspült. Die sind aber nicht in allen Schwimmbädern vorhanden. Wissenschaftlich erwiesen ist hier allerdings nichts.
web: Studie zur Desinfektion von Badewasser
web: Zeit online – Chlor im Badewasser
web: DIN Norm Badewasser
Die Frage ist doch, warum greift man nicht auf natürliche Desinfektion zurück?
Ein informativer Artikel – vielen Dank dafür. Ich finde auch dass zu viel schlechtes über Schwimmbad – Chlorwasser berichtet wir doch unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen ist das Risiko sehr gering.