Die Kulturhauptstadt will Sommerfest feiern – die ExtraSchicht ihren zehnten Geburtstag. Beides zusammen soll am 19. Juni laut Veranstalter die größte ExtraSchicht aller Zeiten ergeben.
50 Spielorte mit 200 Events sind für Samstagabend angekündigt: Bei so einem Wust an Möglichkeiten verliert selbst der motivierteste Besucher leicht den Überblick. Aber keine Angst: pflichtlektüre zeigt euch die Höhepunkte des Abends, wie ihr am billigsten wegkommt und auf Seite 2, wie eine ideale Route quer über die ExtraSchicht 2010 aussehen könnte.
So funktioniert die ExtraSchicht
Die ExtraSchicht – das ist die Nacht der Industriekultur. Überall im Ruhrgebiet bespielen Künstler zwischen 18 und 2 Uhr stillgelegte Zechen, Halden, Hochöfen, Gasometer oder andere Industrieanlagen mit Musik, Theater, Lichtkunst, Kabarett, Ausstellungen und mehr – das Programm fällt ziemlich vielfältig aus.
Die Besucher (dieses Jahr wird mit etwa 200.000 gerechnet) sollen natürlich möglichst viel von der ExtraSchicht mitbekommen und werden daher mit Zügen oder eigens eingerichteten Shuttle-Bussen quer durch die gesamte Ruhrstadt gescheucht. Die Shuttle-Busse fahren meist im 15 oder 30 Minuten-Takt und vernetzen die 50 Spielorte zwischen Duisburg und Hamm.
Wieviel kostet mich der Spaß?
Studenten sollten sich ihr Ticket in jedem Fall im Vorverkauf besorgen. Das kostet 10 Euro und verschafft euch Zugang zu sämtlichen Veranstaltungen, Bussen und allem anderem wo ExtraSchicht draufsteht. Das Ticket erhaltet ihr entweder an den 50 Spielorten, Touristikinformationen oder den Fahrkartenautomaten der Bahn.
Wer sich am Samstag spontan entscheidet, beim größten Sommerfest des Jahres mitzufeiern, muss allerdings tiefer in die Tasche greifen. An der Tageskasse zahlen Studenten 16 Euro – denselben Preis wie jeder andere auch. Ermäßigung gibt es nur im Vorverkauf, der läuft allerdings noch bis Freitag.
Was genau gibt es zu sehen?
Unmöglich, alles aufzuzählen. Drei Orte möchten wir euch aber stellvertretend etwas näher vorstellen.
Der erste Spielort ist gleichzeitig die Zentrale der ExtraSchicht: das Welterbe Zollverein in Essen. Alle Fäden des Abends laufen dort zusammen. Wer am Samstag erst in ExtraSchicht Stimmung kommt, aber gar nicht genau weiß, was ihn da erwartet, der findet am Welterbe Zollverein den wohl besten Start. Die Veranstalter versprechen dort einen großen Infobereich, Liveschalten zu anderen Spielorten und Antworten auf eure Fragen. Nebenbei präsentieren Maastrichter Modedesignstudenten unter dem Titel „Fashion Clash“ eine Modenschau, auf dem von mehreren Künstlern illuminierten Gelände.

"tempus.ruhr" ist auf der 360 Grad Leinwand des Bochumer Planetariums erstmals zu sehen Foto: ZeissPlanetarium Bochum
tempus.ruhr – Das Ruhrgebiet im Zeitraffer
Das Bochumer Planetarium liefert einen etwas anderen Gesamtüberblick über die Ruhrmetropole. Im 30-Minutentakt zeigt Medienkünstler Rocco Helmchen seinen Kurzfilm „tempus.ruhr“. Dem Zuschauer bietet der Film eine besonders intensive Erfahrung: Er sitzt direkt unter der 360 Grad Kuppel des Planetariums und wird förmlich in die Bilder hineingesogen.
„Ein knappes Jahr haben wir verschiedenste Orte im Ruhrgebiet per Zeitraffer gefilmt, vor allem bei Nacht“, so Rocco Helmchen. Zeigen möchte der Film Industriekultur, Verkehr und Alltagsleben früher und heute.
Finale im Signal-Iduna-Park

Im Signal-Iduna-Park zeigen Jugendliche und internationale Artisten ihre Show "Urbanatix" - Urban Artistics Foto: Robert Pater
Zum Abschluss der ExtraSchicht seid ihr am Besten im Signal-Iduna-Park Dortmund aufgehoben. Gegen 0.30 Uhr bringen dort junge Street Artisten die Kunst der Straße in das größte Fußballstadion Europas. In ihrer Show „Urbanatix“ wollen BMXer, Breakdancer, Beatboxer, Musiker und DJs beweisen, dass Street Art mehr als bloßer Freizeitsport ist. Die im Rahmen von RUHR.2010 zusammengecasteten Jugendlichen haben Ende Mai zusammen mit internationalen Street Art Künstlern schon die Bochumer Jahrhunderthalle mehrmals gefüllt und versprechen eine beeindruckende Show.
Wer im Anschluss dann endlich wirklich feiern möchte, für den geht es weiter unter der Westtribüne. Im „Clubraum 74“ könnt ihr euch dort ab etwa 2 Uhr bei der Aftershowparty in den nächsten Morgen tanzen.
Die ideale Route?
Sicher ist: Niemand wird am Samstag alles sehen. Auf der nächsten Seite zeigen wir euch allerdings eine Route, gefüllt mit allem, was ihr besser nicht verpassen solltet.