Unis werben in USA und Moskau fürs Ruhrgebiet

Schnipp-schnapp, und das ConRuhr-Büro in Russland ist eröffnet. Minister Andreas Pinkwart (l.) war auch dabei. Foto: RUB

Schnipp-schnapp, und das ConRuhr-Büro in Russland ist eröffnet. Minister Andreas Pinkwart (l.) war auch dabei. Foto: RUB

Von anderen Kontinenten betrachtet, verschwimmen die Ruhrgebietsstädte zu einer Metropole. Das gilt auch für den Blick von Russland aus, wo die Region seit Frühjahr 2009 von einem ConRuhr-Büro beworben wird. Vier Teilzeit-Kräfte sollen dort russische Forscher in den Pott locken und den Studentenaustausch ankurbeln. „Die Moskauer Mitarbeiter lernen gerade auf Hochtouren Deutsch“, sagt Maria Brauckhoff, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Slawistik der Uni Bochum. Untergebracht ist das ConRuhr-Büro in den Gebäuden der Moskauer Staatlichen Universität für Eisenbahn- und Transportwesen (MIIT). Dort fallen dank guter Kontakte von dem Bochumer Slawistik-Mitarbeiter Klaus Waschik keine Mieten an.

Kooperationen mit russischen Hochschulen seien „nicht auf die Slawistik beschränkt“. So zeigten auch die Bochumer Juristen Interesse, Kontakte nach Russland zu knüpfen – ihnen geht es um Berg- und Energierecht, eine Spezialität der MIIT. Ende Juni bekommen dann die ersten russischen Studenten an der Moskauer Higher School of European Culture ein Bochumer Diplom überreicht. Die RUB-Studenten des deutsch-russischen Studienganges fliegen erst in einem Jahr nach Moskau, um dort ihr Zeugnis zu bekommen.

Russische Akademiker suchen Wege ins Ruhrgebiet

„Wir erfinden das Rad in Russland nicht neu, aber wir setzen es in Bewegung“, sagt Brauckhoff, die an der Eröffnung des Moskauer Büros maßgeblich mitgewirkt hat. Im Gegensatz zu den USA, wo man vor allem repräsentiere, hätten die ConRuhr-Mitarbeiter in Russland „ganz praktische Beratungsaufgaben“ für die dortigen Akademiker. „Das Interesse der russischen Hochschulen am Ruhrgebiet ist groß“, sagt Brauckhoff.  Wer aus Deutschland heraus eine Partnerschaft anstrebe, müsse allerdings die Initiative ergreifen – eine verlockende Idee für Bildungswissenschaftler Dann helfen Brauckhoff und die anderen ConRuhr-Mitarbeiter dabei, dass zumindest die gedankliche Entfernung geringer wird.

Text: Maria Haensch und Ulrike Hendan

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