Eine neue Studie zeigt es: Bei Fußball-Fouls sind im Zweifel immer die großen Spieler die Täter. Kleinen Kickern traut man keine Fouls zu. Das hat mit der Evolutionstheorie zu tun.

Kleine Fußballspieler kommen bei einem Foul besser weg als große. Man traut ihnen einfach keine zu. Foto: Uwe Steinbrich / pixelio.de
In strittigen Foul-Situationen wird meistens der größere Fußballspieler bestraft. Das haben die beiden Wissenschaftler Niels van Quaquebeke und Steffen Giessner von der Erasmus-Universität in Rotterdam herausgefunden. Unabhängig davon, ob er wirklich etwas getan hat oder nicht. Bei der Auswertung von knapp 120 000 aufgezeichneten Fouls aus sieben Spielzeiten der Fußball-Bundesliga und der Champions League sowie drei Weltmeisterschaften kamen die Forscher zu einem eindeutigen Ergebnis: Kleine Spieler gelten fast nie als Übeltäter.

Schiedsrichter pfeifen eher bei großen Spielern. Schuld daran ist die Evolutionstheorie. Foto: Jonathan Focke
Dass Schiedsrichter daher manchmal falsche Entscheidungen träfen, sei völlig verständlich, finden die Wissenschaftler. „Das meiste erkennen die Schiedsrichter durchaus richtig“, sagt Giessner. „Ein schneller Sport fordert aber schnelle Entscheidungen. Daher kommt es oft zu Bauchentscheidungen aus simplen Assoziationen heraus.“
Insgesamt gilt für die Spielergröße: „Je größer der Unterscheid zwischen den beiden Spielern, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Foul gepfiffen wird.“ Für Philipp Lahm hat Stefan Giessner daher ein durchaus ernst gemeinten Rat: „Bei der WM sollte er sich im gegnerischen Strafraum ruhig mal fallen lassen.“