Siemens-Recruiter nutzen das Netz

Vor allem für Naturwissenschaftler gibt es derzeit Einstiegsmöglichkeiten bei der Siemens AG. Wie ein Jobkandidaten bei seiner Bewerbung und im Vorstellungsgespräch punkten kann, verrät Steffen Peschgens, der bei dem großen deutschen Technik-Unternehmen für das Recruiting zuständig ist.

Steffen Pöschgens ist bei Siemens für das Recruiting und die Personalentwicklung verantwortlich. Foto: privat

Steffen Peschgens ist bei Siemens für das Recruiting und die Personalentwicklung verantwortlich. Foto: privat

pflichtlektüre online: Wie muss eine Bewerbung aussehen, die Ihr Interesse weckt?

Steffen Peschgens: Bei naturwissenschaftlichen, technischen Positionen kommt es in sehr großem Maße darauf an, dass der zukünftige Mitarbeiter seine Kompetenz, seine bisherige berufliche Erfahrung mit dieser Disziplin, aber auch seine Motivation, seine Innovationskraft und sein Streben nach vorne gut darstellt. Wir haben bei Siemens ein Online-Verfahren über das sich der Kandidat bewerben kann. Hier wird der Bewerber gebeten, neben seinen formalen Daten einen Standardfragebogen auszufüllen, der es uns ermöglicht im Hintergrund zusätzlich auf andere Positionen ein Matching durchzuführen.

Ergänzend wird der Bewerber gebeten Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse heraufzuladen. In der Regel ist es so, dass ein klassischer Lebenslauf, ein klassisches Anschreiben mit einer guten, klaren und übersichtlichen Darstellung der bisherigen beruflichen Erfahrungen und des Kompetenzprofiles das ist, womit sowohl Personalkollegen im Recruiting als auch entscheidende Führungskräfte sehr gut arbeiten können.

pflichtlektüre online: Was erwartet einen Absolventen, wenn er sich bei der Siemens AG bewirbt?

Steffen Peschgens: Siemens hat über 200 Personaler, die sich mit dem Recruiting beschäftigen. Der übliche Weg ist, dass die Bewerbung anhand des schriftlichen Inhalts vorselektiert wird. Dann kommt es in der Regel zu einem persönlichen Interview. Das wird grundsätzlich von zwei Vertretern der Siemens AG, Führungskraft und verantwortlichem Personaler, geführt. In diesem Gespräch werden dem Kandidaten ausführlich die Position, die Abteilung und der Unternehmensbereich sowie die Siemens AG vorgestellt. Danach ist es uns sehr daran gelegen, den Kandidaten intensiv kennen zu lernen. Wir möchten erfahren, was die Schwerpunkte seiner berufliche Vergangenheit sind, was seine Motivation für Siemens ist und wie die berufliche Zielsetzung des Kandidaten aussieht.

pflichtlektüre online: Was ist eine typische Frage, die Sie im Vorstellungsgespräch stellen würden?

Steffen Peschgens: In der Regel wird nach den bisherigen beruflichen Erfahrungen gefragt. Es werden auch sogenannte verhaltensorientierte Fragen gestellt, das heißt der Kandidat wird gebeten, eine besondere Situation, die berufsrelevant ist, aus der Vergangenheit zu schildern. Wie ist er mit dieser Situation umgegangen? Was war das Ergebnis? Auch wird das Wissen gegebenenfalls ganz praktisch hinterfragt: Stellen wir zum Beispiel einen Systemadministrator ein, der dafür verantwortlich ist, intern Systeme zu reparieren, kann es sein, dass man dem dann ein System hinstellt, in dem ein Fehler eingebaut ist, und sagt: Versuchen Sie doch mal den Fehler zu identifizieren und zu reparieren.

pflichtlektüre online: Was erwarten Sie von einem Bewerber?

Steffen Peschgens: Was wir von unseren Mitarbeitern erwarten, ist das, was Siemens auszeichnet: Engagement, Innovationskraft, Veränderungsbereitschaft.

pflichtlektüre online: Auf was achten Sie beim Vorstellungsgespräch?

Steffen Peschgens: Natürlich achten wir bei einem Bewerber drauf, wie ist das Gesamtbild – immer in Abhängigkeit zur besetzenden Position.

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