Mit Bitcoins das eigene Geld berechnen

Wo kann ich damit bezahlen – und wie?

Einkaufen kann man mit Bitcoins genauso wie mit der EC-Karte. Einige Webdienste und Onlineshops akzeptieren das virtuelle Geld mittlerweile als Zahlungsmittel. Weil die Ware aber meist mit dem Euro-Preis ausgezeichnet ist, errechnet der Anbieter den aktuellen Wechselkurs für den Zeitpunkt des Kaufes. Das Einkaufsportal Schuwelt.com etwa bietet diese Möglichkeit an. Und auch Ebay überlegt, Bitcoins als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

John Durdel lässt sich als erster Dortmunder Einzelhändler mit Bitcoins bezahlen.

John Durdel lässt sich als erster Dortmunder Einzelhändler mit Bitcoins bezahlen. Teaserbild + Fotos: Maike Knorre

Mittlerweile schafft der Bitcoin den Sprung aus dem Netz über die Ladentheke. Immer mehr Geschäfte springen auf den Zug auf und holen das Online-Geld in die Fußgängerzone. So auch in Dortmund: In Jon Durdels „All you can miet“ auf der Brückstraße wurden seit Dezember 2013 schon zwei Einkäufe mit Bitcoins beglichen. Das funktioniert entweder über eine Software, in die der Käufer die Summe und Durdel als Empfänger eintippt. Oder über eine Smartphone-App: Der Verkäufer gibt dafür den Preis in Euro sowie eine Bestellnummer ein, die App errechnet den Bitcoin-Preis und erstellt eine Rechnung in Form eines QR-Codes. Diese scannt der Käufer wiederrum mit seinem Handy und transferiert die Summe automatisch von seinem auf Durdels Bitcoin-Konto.

Wie entstehen Bitcoins?

Was kaum jemand weiß: Im Prinzip kann jeder seine eigenen Bitcoin-Einheiten errechnen und Geld aus dem Nichts schaffen. Dieser Prozess des Geldschürfens nennt sich „Mining“. Ganz so einfach ist das dann aber doch nicht.

Bitcoins entstehen durch Rechnen. Denn das kryptografische System hinter der Währung gleicht einer großen Matheaufgabe mit mehreren Blöcken: Wird eine Teilaufgabe gelöst, entsteht ein neuer Bitcoin. 21 Millionen Coins sind der maximale Ertrag der gesamten Rechnung, der Algorithmus hinter dem System selber setzt diese Grenze. Die Rechnung wird jedoch immer schwerer, je mehr Blöcke bereits gelöst wurden, sprich je mehr Bitcoins im Umlauf sind.

Deswegen ist es für Bitcoin-Nutzer fast unmöglich geworden, neue Einheiten an ihrem privaten Desktopcomputer zu berechnen. Die dafür notwendige Rechenleistung ist so hoch, dass sich mehrere Nutzer zusammenschließen und die Einzelleistungen ihrer Rechner bündeln. Den Ertrag teilen sie dann, gemessen an dem individuellen Aufwand. So dauert es je nach Rechenpower nur wenige Minuten bis Stunden, um einen Bitcoin zu schürfen, wohingegen ein einzelner Computer bis zu drei Jahre brauchen würde. Bis 2031 sollten alle Bitcoins berechnet sein, vermuten Experten, danach ist Schluss. Die deutsche Bundesregierung hat den Bitcoin im August 2013 übrigens als eine legale Form des privaten Geldes anerkannt.

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Seite 3: Welche Risiken gibt es? Was ist so revolutionär an dem Bitcoin-System?

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