Exotenfächer an den Ruhr-Unis

Rehabilitationswissenschaften (TU Dortmund)

Theresa Hummel studiert im 3. Semester Rehabilitationswissenschaften und ist zufrieden mit ihrer Wahl, obwohl sie eigentlich Psychologin werden wollte.

Theresa Hummel studiert im 3. Semester Rehabilitationswissenschaften und ist zufrieden mit ihrer Wahl, obwohl sie eigentlich Psychologin werden wollte.

So wie viele, scheiterte auch Theresa Hummel an der Zulassungsbeschränkung für das Fach Psychologie. Ohne sich vorher genauer damit beschäftigt zu haben, bewarb sie sich aber unter anderem auch für den Studiengang der Rehabilitationswissenschaften: „Mein Plan B war eigentlich Pädagogik. Als ich dann die Zusage in Dortmund bekommen habe, musste ich mich erst einmal genauer mit diesem fremden Fach auseinandersetzen.“

Bereits zweieinhalb Jahre hatte sie zuvor ein autistisches Kind mitbetreut und war dementsprechend mit der Erwartungshaltung an das Studium gegagen, unbedingt die Arbeit mit Behinderten vertiefen zu wollen. Über das Teilgebiet Rehapädagogik lernte sie aber schnell neue Möglichkeiten und Bereiche kennen. Dabei geht es viel um die Beschäftigung mit Jugendlichen und Kindern, aber auch um benachteiligte Menschen in jeder Form, so beispielsweise auch Straffällige, die den Weg zurück ins „normale“ Leben finden müssen.

Behinderten ein normales Leben ermöglichen

Veronika Hofmann hat nach ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin bereits sieben Semester studiert. „Das Studium baut gut auf meinen bisherigen Kenntnissen auf, vertieft sie und ermöglicht mir nach Abschluss vermutlich einen besser bezahlten Job“, erklärt die 27-Jährige ihre Entscheidung für das Studium. In den Seminaren und Vorlesungen, die sie belegt, gehe es um die Integration von Menschen jeden Alters. Neben Heilpädagogik, gehören auch die Frühförderung und die Arbeit in Werkstätten, Wohnheimen und Hospizen zu den Themen.

Veronika Hofmann ist im 7. Semester und baut mit dem Studium auf ihrer Ausbildung als Heilerziehungspflegerin auf.

Veronika Hofmann ist im 7. Semester und baut mit dem Studium auf ihrer Ausbildung als Heilerziehungspflegerin auf.

Veronikas Hauptantrieb ist aber vor allem einer: „Ich möchte mit Menschen arbeiten und ihnen helfen. Dazu gehört für mich Behinderten ein Leben zu gestalten, das so normal wie möglich ist.“ Da der Zeitaufwand für den Studiengang insgesamt noch überschaubar sei, findet sie auch noch regelmäßig Zeit, ihre Arbeitsstelle im Bereich des ambulanten, betreuten Wohnens weiterzuführen.

Sozialbereich immer noch sehr Frauen-lastig

Roland Breker ist einer der wenigen Männer in dieser Fachrichtung und Dozent am Lehrstuhl für Rehabilitationspsychologie und Gesundheitspsychologie. Als Erzieher mit sonderpädagogischer Ausbildung schob er ein Studium nach: „Ich hatte schon einige Zeit gearbeitet, als ich festgestellt habe, dass ich einfach mehr über Behinderung und Pädagogik wissen wollte.“ Nach Abschluss der Masterarbeit schreibt Breker nun auch an seiner Dissertation.

Anders als er strebten aber viele Studierende gar keinen Master an und wollten direkt in den Beruf einsteigen. „Der Bachelor bringt leider bisher oft keinen finanziellen Vorteil gegenüber einer klassischen Ausbildung. Da wird sich aber noch etwas entwickeln. Berufsfelder rund um die Rehabilitationswissenschaft werden immer wichtiger.“

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