Sieben Tage ohne Stress – ein Selbstversuch

Nach der Uni ist vor der Arbeit ist vor dem Lernen

Tag 3:

To-Do-Liste: Referat vorbereiten, Texte für die Uni schreiben, Vokabeln lernen (immer noch nicht geschafft), Arbeit

Mittwoch, mitten in der Arbeitswoche. Mit einem leicht schlechten Gewissen schiebe ich meine To-Do-Liste weg und kümmere mich aktiver um meinen Stresspegel.

Tipp gegen Stress: Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Tipp gegen Stress: Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

„Progressive Muskelentspannung nach Jacobson“ steht auf der CD, die ich mal geschenkt bekommen habe. Eigentlich ist sie dazu gedacht, Migräne zu bekämpfen, doch ich traue ihr durchaus auch Stressbewältigung zu. Leichte Dudelmusik setzt ein, nachdem ich die CD eingelegt habe.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Gezielte Spannung verhilft zur besseren Entspannung

„Legen Sie sich entspannt hin — Konzentrieren Sie sich nur auf Ihren Körper. Es ist völlig unwichtig, was vorher gewesen ist, es ist völlig unwichtig, was nachher kommt.“

Ich habe mich auf das Bett gelegt und lasse mich von der Männerstimme einlullen.
„Spannen Sie nun Ihre rechte Hand kräftig zur Faust…bis zur Belastungsgrenze…Nun lösen Sie Ihre Faust.“

Ich merke, wie sich mein rechter Arm tatsächlich entspannt, fast tiefenentspannt! Vielleicht ist es auch Einbildung. Wenn ja, wäre dieses Gedudel zumindest ein gutes Placebo.

Tag 4:

To-Do-Liste: Referat vorbereiten, Seminargestaltung fertigstellen, nächstes Referatsgruppentreffen, Arbeit, Sport, Vokabeln lernen (dringend!)

Donnerstag. Richtig stressig werden Aufgaben, wenn sich der Zeitplan unerwarteterweise verschiebt.
Erst arbeite ich an einem Text, dann gehe ich zu einem Seminar, anschließend ist ein Referatsgruppentreffen und dann kommt ein nicht eingeplantes Ereignis: Strömender Regen, Hagel, Donner und kein Regenschirm. Das Problem: Ich muss zur Arbeit fahren. In jeden Zeitmanagement-Ratgeber steht: „Planen Sie unerwartete Vorkommnisse ein!“ Praktisch ist dies nicht ganz so einfach umzusetzen.

Die Aufgaben reißen nicht ab. Der Arbeitsberg wächst stetig.

Das macht träge - Die Aufgaben reißen nicht ab.

Tag 5:

To-Do-Liste: im Zug Vokabeln lernen, Diktat, Arbeit, Prüfungsanmeldungen, Klausurvorbereitung organisieren

Freitag. Mit Ach und Krach gerade mal die Vokabeln reinprügeln können. Für ein Zufriedenheitsgefühl ist keine Zeit. Ich klopfe mir gedanklich schnell auf die Schulter: „Wie schön, dass du die Vokabeln für zwanzig Minuten konntest.“ und schon geht’s weiter, denn kaum habe ich ein paar Aufgaben auf meiner To-Do-Liste in dieser Woche erledigt, kommen zum Ende der Woche neue, die in nächster Zeit erledigt werden sollten.

die Aufgaben geben sich die Klinke in die Hand

Ich erfahre von Prüfungsanmeldungen und erinnere mich an die anstehenden Klausuren. Die altbewährte Erkenntnis, die einen wie in der Schule und in jedem Semester überraschend trifft, fällt mir wie Schuppen vor den Augen: „Ich sollte jetzt mal schnell anfangen zu lernen.“Angesichts dieser Gedanken fällt es mir schwer, mich nicht gestresst zu fühlen. Resigniert sehe ich schon vor mir, wie sich das Wochenende wieder in eine verlängerte Arbeitswoche verwandelt. Ja, mal wieder!

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