Briten rocken Westend Indoor Festival

Am Wochenende hat Visions zum dritten Mal zu ihrem jährlichen Westend-Indoor Festival ins FZW eingeladen und verlängert damit, nach eigenen Angaben, die Festivalsaison über die Sommermonate hinaus. Nachdem die viertägige Veranstaltung im letzten Jahr mit insgesamt über 5000 Besuchern ausverkauft war, lag die Latte hoch in diesem Jahr. Mit Acts wie Sick of it All, Thees Uhlmann & Band und Mogwai war das Lineup sowohl abwechslungsreich als auch vielversprechend. Am Samstag war pflichtlektüre beim Konzert der britischen Band Maximo Park mit dabei.

Ist die wohl coolste Sau der Welt: Sänger Paul Smith. Foto: Birte Möller

Ist die wohl coolste Sau der Welt: Sänger Paul Smith. Foto: Birte Möller

Der Auftritt im FZW war der einzige Deutschlandtermin für die Band in diesem Jahr und wurde dementsprechend von den Fans sehnlichst erwartet. Pünktlich betrat die Band samt Sänger Paul die Bühne und begeisterte das angereiste Festivalpublikum. Als ihm kurzfristig zu einem der älteren Songs der Text entfiel, ging Paul Smith kurzerhand ins Publikum, stellte sich mit einem charmanten „Hi, I’m Paul“ kurz selbst vor, bevor er dann die Fans nach der richtigen Lied-Zeile fragte. Und überhaupt schien der 32-Jährige aus Newcastle, trotz, oder gerade wegen, seiner blauen Bowlingschuhe samt Ringelsocken, die coolste Sau der Welt zu sein. Style sei ihm wichtig, erklärte der Sänger im vorangegangenen Interview mit den Kollegen vom WDR Rockpalast, man müsse sich ja schließlich irgendwie verkaufen. Das ist ihm definitiv gelungen und so ganz nebenbei war der Auftritt auch noch richtig gut.

Japanese Voyeurs aus London eröffnen den Abend

Die Band Japanese Voyeurs um Frontfrau Romily Alice eröffnete den Abend. Foto: Birte Möller

Die Band Japanese Voyeurs um Frontfrau Romily Alice eröffnete den Abend. Foto: Birte Möller

Zunächst standen als erster Act des Abends jedoch ‚Japanese Voyeurs‘ auf der Bühne. „We’re excited to be here in Dortmund“ (den englischen Akzent jetzt bitte dazu denken) – mit diesen Worten eröffnete Sängerin Romily Alice Tag drei des Westend Festivals. Noch war so recht keine Stimmung aufgekommen. Die fünf Newcomer der Grungeszene sorgten aber schnell dafür, dass viele der an der Bar stehenden Besucher in den Konzertsaal gelockt wurden. Erst 2007 gegründet, hat die Band aus London im Juli 2011 ihr Debütalbum „Yolk“ veröffentlicht. Im gleichen Monat noch eröffneten sie dann einige Shows für Slash, den berühmt berüchtigten ehemaligen Gitarristen von ‚Guns N‘ Roses‘.

Britischer Abend im FZW

Als die Masse an Besuchern im Veranstaltungssaal zunahm, wurde auch immer offensichtlicher, wie viele britische Fans vor Ort waren. Kein Wunder, denn der dritte Abend des Westend Festivals wurde von drei britischen Bands dominiert. Auf ‚Japanese Voyeurs‘ folgten ‚Therapy?‘, eine Band aus Nordirland, die in unserer Generation vielleicht so recht niemand mehr kennt, die jedoch Anfang der 90er riesige Erfolge im Bereich des alternative Rock feierten. Der Abend stand ganz im Zeichen ihres erfolgreichsten Albums „Trouble-gum“. Ursprünglich sollte der Auftritt im FZW nur Songs dieser Platte umfassen, doch kurzfristig entschied sich die Band, auch neue Stücke in ihre Setlist aufzunehmen. Mitgebracht hatten die drei Nordiren eine große Fanbase, die schon beim ersten Song total mitging. Zu recht, wie selbst die jüngeren Fans von Maximo Park schnell feststellen mussten, denn ‚Therapy?‘ lieferten einen definitiv sehens- und hörenswerten Auftritt.

Maximo Park spielen kaum neue Songs

Maximo Park aus England waren der Hauptact des Abends. Foto: Birte Möller

Maximo Park aus England waren der Hauptact des Abends. Foto: Birte Möller

Die Stimmung war also angemessen angeheizt, als Maximo Park die Bühne betraten. Es war still geworden um die Band aus dem Norden Englands in letzter Zeit. Nach Veröffentlichung ihrer letzten CD „Quicken the Heart“ im Jahr 2009 hat sich die Band ins Studio zurückgezogen, Sänger Paul Smith nahm zwischenzeitlich ein Solo-Album auf. An einem neuen Album der Band würde zur Zeit gearbeitet, heißt es auf der Website der Band. Pünktlich zu Olympia 2012 in London soll es erscheinen. Wer allerdings an diesem Abend in Dortmund gehofft hatte, ein paar der neuen Songs zu Ohren zu bekommen, wurde enttäuscht. Es gab nur ein neues Lied zu hören, neben alten (fast schon) Klassikern wie „Books from Boxes“ und „Girls who play Guitar“. Fazit für’s Visions Westend? Für den Preis von 19 bis 28 Euro absolut zu empfehlen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert