Wie fühlt ihr euch heute, liebe Füße?

Füße mit Socken.

Eine Wanderung von Fuß bis Kopf und wieder zurück, immer auf der Suche nach meiner inneren Mitte – das soll der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Glück sein, sagt zumindest die App 7mind. In der Dusche oder in einem Haus mit knallenden Türen meditiert es sich leider nur nicht so gut.

Jeden Tag sieben Minuten opfern? Das ist doch blöd – dachte ich. Denn sieben Minuten am Tag zum Meditieren zu finden, ist schwieriger als gedacht. Vor allem, wenn man gerade in Hamburg mit Freunden unterwegs ist. Da passiert es schon mal, dass ich mich in einem Badezimmer im Studentenwohnheim einschließe und hoffe, dass die nächsten sieben Minuten keiner duschen will.

 

Als ich dann endlich die Zeit und den Ort für meine Meditation habe, geht es los mit der Reise durch meinen Körper. Angefangen von den Füßen bis in die Fingerspitzen soll ich nach und nach wahrnehmen, was mit den einzelnen Körperteilen passiert. Wie geht es meinen Füßen heute? Sind sie warm oder kalt, leicht oder schwer? Dann weiter über die Beine, den Rücken, den Bauch und den Kopf, durch die Arme zu den Händen und das Ganze wieder zurück.

Den Sinn dahinter verstehe ich. Ich soll mich eben nur auf meinen Körper konzentrieren. So erklärt es jedenfalls die App. Das umzusetzen, finde ich allerdings schwierig. Dass meine Füße kalt sind, merke ich ja noch, aber sind sie jetzt leicht oder schwer? Und meine Hände? Die sind weder warm noch kalt. Und dann noch das: Ich soll spüren, wie meine Wirbelsäule meinen Oberkörper trägt? Irgendwie kann ich damit nicht viel anfangen. 

Dazu kommt, dass ich schon in der ersten Woche echte Probleme habe, am Ball zu bleiben: Immer wieder lenken mich meine Gedanken ab: Was muss ich heute noch alles machen? Was esse ich gleich? Warum habe ich eigentlich immer kalte Füße und wie seltsam ist es eigentlich, darüber nachzudenken? Und die Geräuschkulisse im Wohnheim (gerne mal knallende Türen oder laute Stimmen) hilft auch nicht wirklich. Dafür verrät mir 7mind aber noch mal, warum ich das hier eigentlich tue:

 

Die App-Entwickler versprechen, dass man mit Kopfhörern immer und überall meditieren kann. Ob man nun in der Bahn ist oder in der Mensa. Ich soll mich einfach auf die Stimme aus der App konzentrieren, die die Meditation leitet. Nach einer Woche meditieren kann ich zumindest einigermaßen auf die Stimme aus der App konzentrieren – wenn auch nicht unbedingt im lauten Wohnheim. Anders fühle ich mich aber noch nicht.

Glücksbonus: 3/10          Weirdness: 7/10          Nervfaktor: 6/10

Hier geht’s zur Übersicht meines Selbstversuchs.

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