UAMR feiert fünfjähriges Bestehen

Kommentar von Jens Rospek:

Die Rektoren der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen haben es im Gespräch nach der Veranstaltung zugegeben: Viel zu viele Studenten wissen immer noch nicht, was die UAMR eigentlich ist oder dass eine Allianz überhaupt existiert. Etwas anderes als die Anerkennung dieser Tatsache blieb den Rektoren aber auch gar nicht übrig, alles andere hätte an Realitätsverlust gegrenzt. Das beste Beispiel dafür war die Veranstaltung selbst. Denn Anwesende gab es viele: Professoren, Rektoren, Poliltiker und andere Pesönlichkeiten. Nur eine Gruppe war merklich unterbesetzt: Die Studenten. Moment mal, steht das U im Kürzel UAMR nicht für Universität? Und die Menschen, die dort ausgebildet werden, nennt man die nicht Studenten? Da stimmt doch irgendetwas nicht.

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Moderator Tillmann Bendikowski hatte die Jubilämsfeier zur Begrüßung scherzhaft mit einem Kindergeburtstag verglichen. Eigentlich ganz treffend, dieser Vergleich. Es gab nur ein Problem: Die „Kinder“ fehlten. Stattdessen feierten sich die Eltern in Anzügen und Kleidern größtenteils für ihre tolle Erziehung in den letzten fünf Jahren. Unangenehme Themen wie Studienordnungen, die je nach Fächerkombination extra neu geschrieben werden mussten, oder die geringe Zahl der E-Learning-Nutzer hatten an diesem Abend keinen Platz. Stattdessen sprach man lieber über die Erfolge der internationalen Verbindungsbüros (ConRuhr) oder die zahlreichen und gut dotierten Forschungsprojekte. Unbestreitbar hat die UAMR in dieser Hinsicht viel erreicht. Aber sollten nicht vor allem die Studenten von dieser „Bündelung der Kräfte“ profitieren? Wieder war es der Moderator, der es gegen Ende der Veranstaltung nicht passender hätte ausdrücken können: „Die Studierenden sind heute ein bisschen flach gefallen.“

Trotz aller Bedenken muss eines aber festgehalten werden: Auch mit Kritik wurde nicht gespart. Die meisten Redner haben erkennt, dass der Zusammenhalt unter den drei Unis bisher nur auf dem Papier oder in wenigen Bereichen einer Allianz entspricht. Und die Verantwortlichen scheinen bereit zu sein, daran zu arbeiten. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen, wird in seiner Wortwahl am deutlichsten. Man müsse aktiver für die UAMR werben, denn nur wenn sich alle Beteiligten mit dem Großprojekt identifizierten, könne der Zusammenhalt wachsen. Seine Worte zeigen: Immerhin ist das Problem erkannt. Denn um sich mit etwas identifizieren zu können, muss man es ja erst einmal kennen. Mehr Werbung kann da sicher nicht schaden.

Das Gute an der Sache ist: Es ist erst der fünfte Geburtstag. In so kurzer Zeit haben sich noch wenige Großprojekte zur Perfektion realisieren lassen. Wer weiß, vielleicht sieht es ja bei der nächsten Geburtagsparty auch in den vernachlässigten Bereichen schon viel besser aus. So viel steht jedenfalls fest: Die Studentenquote auf der kommenden Feier kann nur besser werden.

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