HIV/Aids: eine Krankheit in Zahlen

Das Bild zeigt eine HIV-infizierte T-Zelle.

In welchen Ländern der Welt sind HIV und Aids große Themen, in welchen Ländern kommt das Virus fast nicht vor? Wie viele Menschen tragen es in Deutschland in ihrem Körper und welche Gruppen sind besonders stark davon betroffen? Und wie hat sich die Epidemie seit ihrem Beginn um 1980 entwickelt? Wir haben die Antworten auf diese Fragen in Grafiken für euch aufbereitet.

Das HI-Virus tauchte zum ersten Mal um 1930 in Zentralafrika auf. Während sich die meisten anderen Viren gleichmäßig schnell ausbreiten, geschieht das beim HIV in Schüben. Erstmals von einer Epidemie gesprochen wurde in den 1980er Jahren in den USA, den ersten Fall in Deutschland gab es im Jahr 1982. Mittlerweile hat sich das Virus in der ganzen Welt verbreitet – allerdings gibt es große Unterschiede, wie viele Menschen in den verschiedenen Ländern prozentual betroffen sind:

 

Erwachsene (15-49 Jahre) in Prozent, die mit HIV/Aids leben. Datenquelle: The World Factbook der CIA.

In Deutschland haben Ende 2015 geschätzt 84.700 Menschen mit HIV oder Aids gelebt. Geschätzt, weil es eine hohe Dunkelziffer gibt. Das Robert Koch-Institut gibt an, dass wahrscheinlich 12.700 Menschen in der Bundesrepublik das Virus in sich tragen, ohne es zu wissen – das wären knapp 15 Prozent aller Infizierten. Auffällig an den Daten ist auch, dass rund 69.500 Männer HIV-positiv sind. Das sind  über vier Fünftel aller Infizierten. Umgekehrt tragen nur rund 15.200 Frauen das HI-Virus in sich.  2015 haben sich rund 3.200 Menschen in Deutschland neu mit dem Virus infiziert: 2.200 bei Sex zwischen Männern, 740 bei heterosexuellen Kontakten, 250 bei intravenösem Drogengebrauch und weniger als zehn per Mutter-Kind-Transmission (Virusübertragung von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft, der Geburt oder beim Stillen).

 

 

Datenquelle: Robert Koch-Institut, Epidemiologische Kurzinformation, Stand Ende 2015

 

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland mit HIV oder Aids leben, steigt immer noch an. Genau wie die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Virus. Heilbar ist die Krankheit zwar nicht, aber weil sich die Therapiemöglichkeiten verbessern, verlängert sich die Lebensdauer der Infizierten. Im Jahr 2015 sind rund 460 HIV-Infizierte in Deutschland gestorben, seit Beginn der Epidemie sind es rund 28.000 Menschen.

 

Neuerkrankungen an Aids: Die Vollständigkeit der Erfassung im Aids-Fallregister der in Deutschland auftretenden Fälle liegt bei weniger als 50 %. Datenquelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Zahl der HIV-Neuinfektionen und Todesfälle bei HIV-Infizierten: geschätzte Werte. Datenquelle: Epidemiologische Bulletins 1999-2015 des Robert Koch Instituts

 

„UNAIDS“, ein gemeinsames Programm der Vereinten Nationen zu HIV/Aids, hat sich zum Ziel gesetzt, die Verbreitung von Aids bis 2030 zu beenden. Dazu soll die Gesundheitsversorgung für HIV-Infizierte verbessert werden sowie die Aufklärung und die Vorsorgemöglichkeiten. Außerdem sollen durch Kampagnen Vorurteile abgebaut werden.

Teaser-/ Beitragsbild: flickr.com, lizenziert nach CC BY 2.0, Formatänderung durch Anne Palka. Grafiken: Anne Palka.

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