Wir essen die Gans, sie frisst den Strom

Verzichteten wir alle auf Weihnachtsbeleuchtung und Festtagsessen, dann könnten wir mit dem gesparten Strom (nur des 24. Dezembers!) etwa 1,8 Milliarden Hemden bügeln. Alternativ 8,4 Milliarden Tassen Kaffee kochen. Oder vielleicht doch lieber 600.000 Stunden Fernsehen schauen?

Auch eine Möglichkeit des Stromverbrauchs: der menschliche Weihnachtsbaum

Auch eine Möglichkeit des Stromverbrauchs: der menschliche Weihnachtsbaum

Laut Auskunft des Bundesverbandes Deutscher Energie- und Wasserwirtschaft steigt der Stromverbrauch in Deutschland am Weihnachtstag um etwa ein Viertel des Durchschnitts an anderen Wintertagen. Ein Durchschnittshaushalt verbraucht in der Winterzeit etwa neun Kilowattstunden täglich – an Heiligabend hingegen etwa zwölf Kilowattstunden.

Hochgerechnet auf das gesamt Bundesgebiet sind das 480 Millionen Kilowattstunden gegenüber 360 Millionen Kilowattstunden. Damit nicht genug: Schautman sich den Stromverbrauch einer herkömmlichen Lichterkette an, überlegt man sich die Installation zu Hause vielleicht noch einmal.

Der monatliche Betrieb einer zehn Meter langen Lichterkette kostet  etwa 15 Euro

Eine Lichterkette von etwa zehn Meter Länge verbraucht im Monat nämlich etwa 130 Kilowattstunden – dies entspricht in etwa der Menge Strom, die benötigt wird, um 30 Hefekuchen zu backen. Der monatliche Betrieb der Lichterkette kostet demnach etwa 15 Euro, wie die Deutsche Energie-Agentur vorrechnet. Dafür gibt es auch schon zwei Kino-Eintrittskarten, vier Packungen Billigzigaretten oder auch einen stattlichen Sauerländer Weihnachtsbaum, an den man übrigens auch echte Kerzen anbringen kann.

Klaus Schultebraucks, Sprecher der RWE-Vertriebs-AG, verdirbt mit seiner wahrscheinlich realistischen Einschätzung das amüsante Denkspiel. Am steigenden Energieverbrauch am 24. Dezember sei der Gänsebraten Schuld: Generell mache Beleuchtung nur etwa zwei Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland aus. Wer also tatsächlich sehr viele Hemden zu bügeln hat, sollte wohl eher auf den Weihnachtsbraten als auf Lichterketten verzichten.

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