Das könnt ihr euch sparen!

Foto: flickr.com/Christian Bucad

Am 30. Oktober ist Weltspartag. Dazu stellt sich die Frage: Was kann man an der TU Dortmund alles sparen? Oder noch besser: Was kann man sich alles sparen, wenn man nicht gerade den Drang verspürt, eine fürchterlich anstrengende Zeit an der Universität zu verbringen. Ein satirisches Plädoyer.

Was man sich sparen sollte: Uni-Tüten.

Aus dem Bienenstock namens Mensa-Gebäude schwärmen sie aus: Tausend kleine Bienen, an den Beinchen von Papiertüten gesäumt, mit denen sie nach und nach das gesamte Gelände der TU bestäuben. Um sie herum entsteht Panik: „Es gibt wieder Uni-Tüten? UNI-TÜTEN!“ Die tütenlosen Bienen schwirren mit zunehmender Fluggeschwindigkeit auf das Mensa-Gebäude zu, flankiert von entgegenkommenden Bienen, die ihren lebensnotwendigen Drang nach Tüten bereits stillen konnten.

Zwischen den Toiletten und dem Haupteingang ist kein Durchkommen mehr. Geldkarte aufladen? Geld abheben? Bücher kaufen? Von wegen. Stattdessen eine wabernde Masse, die jedes Festivalpublikum wie ein Clubkonzert aussehen lässt. Hysterische Todesschreie (nach Tüten), keine Rücksicht auf Verluste (in Form von anderen Studierenden), Hauptsache den direkten Weg zum Zentrum des Bienenstocks finden! Im Hochsommer ist das übrigens auch die ideale Gelegenheit herauszufinden, wie es die Kommilitoninnen und Kommilitonen mit der täglichen Hygiene halten (guter Zeitpunkt auch, diese mal darauf anzusprechen). Nachdem der zweite Versuch nur minimal schwieriger war als der erste (ausgerupfte Haare und zerrissene Klamotten sind normal), hält man den papiergewordenen Gott in den Händen. Schnell quetscht man sich zurück (Mitgefühl ist egal, man hat ja, was man will) – und äugelt in die Tüte hinein: Drei

Foto: flickr.com/Thomas Kohler

Müll, den die Uni-Tüten produzieren. Ein Sinnbild. Foto: flickr.com/Thomas Kohler

überzuckerte Soft-Drinks (einer davon mit herzrasenverursachender Dosis Koffein, einer der behauptet „gesunder Saft“ zu sein und einer, der eigentlich nur Wasser mit ein paar chemischen Geschmacksstoffen ist). Ein Keks. Eine Probepackung Spülmittel. Ein Kondom. Ein Kugelschreiber mit subtiler Werbebotschaft. Außerdem: 3 Kilo bunte Broschüren. Keine Ahnung, was drin steht. Nie geöffnet. Direkt in den Papierkorb gewandert.

Es lohnt sich also definitiv nicht, sich für Uni-Tüten anzustellen. Lasst es einfach.

Wen man sich sparen sollte: Menschen, die zu jedem Seminar eine WhatsApp-Gruppe gründen.

In einem Kurs wird eine winzige Gruppenarbeit angekündigt. „Überlegt euch bis zur nächsten Woche in Gruppen ein Konzept zu Thema XY.“ Kurz nachdem sich der Kurs geeinigt hat, wer am Start ist (und wer doch zu der Gruppe muss, in der nur zwei Menschen sind, die man nicht mag), vibriert das Smartphone: „Du wurdest zur Gruppe ‚Gruppenarbeit Seminar (diverse niedliche Emojis)’ hinzugefügt.“ Cool. Noch eine WhatsApp-Gruppe, die auf Abruf Erreichbarkeit fordert. 50 Nachrichten pro Tag, von drei verschiedenen Personen, von 6 bis 24 Uhr. Wenn man eine Nachricht nicht beantwortet, wird sie mit einem schlafenden Emoji quittiert, der eigentlich „ANTWORTE!“ schreit.

Fazit: Alle Gruppen regelmäßig auf „Stummschalten für eine Woche“ einstellen. Oder noch besser: Direkt nach der Gründung der Gruppe wieder austreten.

Ein ganzes Konstrukt, das man sich sparen sollte: Die Anfahrt.

Der scheinbar einfachste Weg zur TU ist die S1. Schritt 1: Einsteigen, Schritt 2: Losfahren, Schritt 3: Ankommen. Wahrscheinlich sah so das Patent zur öffentlichen, maschinellen Beförderung von Menschen aus. Die Planer haben allerdings die Rechnung ohne die Deutsche Bahn und ohne die Beförderten gemacht. Denn tatsächlich muss die S1 zum Einsteigen überhaupt erst mal am Gleis stehen, was leider schon das größte Problem darstellt. Meistens hat sie fünf Minuten, oder sogar 20 Minuten Verspätung. Letzteres ist natürlich vollkommener Quatsch, da die S1 ohnehin im 20-Minuten-Takt fährt. Andererseits ist natürlich davon auszugehen, dass die folgende S1 ebenso Verspätung hat, was den Teufelskreis perfekt macht. Wenn dann endlich die Erlösung auf Rädern einfährt, quetscht man sich hinein (Uni-Tüten-Prinzip) und kuschelt unfreiwillig mit anderen Menschen oder kämpft mit dem aufkommenden Achselgeruch der Umgebung (Uni-Tüten-Prinzip, Teil 2) bei 34 Grad. Gerne bleibt die S1 übrigens noch auf der Strecke stehen – und fährt abrupt wieder los. Noch mehr Kuschelzeit!

Es kann auch passieren, dass der Schienenverkehr ganz unterbrochen ist. Mal sind es Kinder, die im Gleis spielen, mal brennt ein Zug und dann sind wieder mal irgendwelche Stellwerke kaputt oder oder oder… Die Bahn hat viele Gründe. Man sollte es wertschätzen, wenn sie diese überhaupt nennt.

Also, Szenario: Die S-Bahn fährt gar nicht. Vom Hauptbahnhof kann man dann noch die allseits beliebte U-Bahn zum Stadtgarten, von dort aus die U-Bahn zur Palmweide und von dort aus den Bus zur Uni nehmen.

Fahrt gar nicht erst zur Uni! Ihr kommt sowieso viel zu spät und findet euch dann auch gar nicht mehr ins Thema ein.

Nicht nur zum Weltspartag kann man sich all dies sparen. Spart euch die Uni-Tüten, spart euch die WhatsApp-Gruppen und spart euch überhaupt die Anfahrt für einen frustfreien Uni-Alltag!

Teaserbild: flickr.com/Christian Bucad

1 Comment

  • Dennis sagt:

    Das mit den Uni-Tüten kann man sich wirklich sparen. Es ist immer wieder grausam anzusehen wie die Leute ihre gute Erziehung fallen lassen und sich in bestialischer Art und Weise um den Müll prügeln, den es da gibt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert