„Ochsen-Rollmops“ in der Studentenküche

AOK Daily Food

Haben Studenten und Rockstars etwas gemeinsam? Spitzenkoch Christoph Brand sagt ja. Er hat jahrelang Musik-Acts auf Tour bekocht und sieht Parallelen zum Studentenleben: das lange Rumsitzen, auf den nächsten Gig oder die nächste Klausur warten, um dann Höchstleistung abzuliefern. Gemeinsam mit der AOK Krankenkasse hat der Koch jetzt Rezepte für Studenten entwickelt. pflichtlektüre-Autorin Laura Baer hat selbst gekocht und getestet, wie uni-tauglich die Gerichte wirklich sind: „An die Löffel, fertig, los!“

„Glasnudeln to go“, „Studentenfutter-Bulgur“ oder „Blitzfrost-Kirsche“: Über das Internet habe ich mir die Rezepte kostenlos zuschicken lassen. Während ich sie so durchblättere, bekomme ich tatsächlich Appetit. Es scheint für jeden etwas Leckeres dabei sein – egal ob für Vegetarier oder Fleischliebhaber. Und ganz sicher auch für mich.

Die Gerichte sind gegliedert in die Rubriken „Frühstück & Snacks“, „Hauptspeisen“ und „Dessert“. An einem typischen Uni-Tag frühstücke ich morgens, nehme mir etwas mit in die Uni und esse dann zuhause abends warm. Also entscheide ich mich für ein Frühstücks-Rezept, einen Snack und ein Hauptgericht. „Ochsen-Rollmops“ und „Pulled-Pork“ scheiden  bei mir als Hauptgerichte aus, da ich nicht so gerne viel Fleisch esse. Stattdessen nehme ich den „Lachs aus der Röhre“. Im Kochbuch steht, dass der eine 100 prozentige Geschmacksexplosion beschert und leicht in der Zubereitung sowie im Magen ist. Auch mein Wunsch-Frühstück ist schnell gefunden: ein „Müsli-Shake“. Hier lautet das Versprechen: Konzentration und Energieversorgung für den ganzen Tag. Als Snack für die Uni wähle ich das „Flüster-Sandwich“ – einen bibliothekstauglichen Snack prall gefüllt mit Avocado, Erdnüssen, Hähnchen und süßem Chili.

Der EinkaufDer Einkauf:

Zum Einkaufen fahre ich in einen großen Supermarkt bei mir um die Ecke, weil ich denke, dass ich dort wahrscheinlich eine große Auswahl an Zutaten haben werde. Und tatsächlich bekomme ich alles von der Avocado bis zur Sweet-Chili-Soße. Für den Lachs brauche ich allerdings noch Petersilie und Korianderstiele und für den Sauerrahm, den es als Dip zum Fisch geben soll, fehlt noch Schnittlauch. Außerdem ist in den Rezepten oftmals der Abrieb von Limetten oder Zitronen gefragt – also geht es für mich noch in den Bioladen und zum Gemüsehändler, um Kräuter und ungespritzte Zitrusfrüchte zu besorgen. Insgesamt kostet mich der Einkauf 30 Euro und 97 Cent. Für einen Studenten eine Menge Geld. Allerdings sind die Rezepte immer für vier Personen ausgelegt und wenn man in einer WG lebt, kann man sich die Einkaufskosten super teilen. Viele Zutaten sind außerdem nicht nach einmal Kochen aufgebraucht. 

Das Frühstück Das Frühstück – „Müsli-Shake“:

Total müde wache ich am nächsten Morgen auf. Nach dem Duschen grummelt dann auch kräftig mein Magen und ich freue mich richtig auf den Müsli-Shake.

Die Zutaten: Geriebener Apfel, Nüsse, Rosinen, Haferflocken, Honig, Zitrone, Vanillezucker, Milch und Joghurt.

Das Ergebnis: Super lecker! Für das Frühstück brauche ich wirklich nur die vorgesehenen 15 Minuten zum Zubereiten und ich bin begeistert. Es gibt eine riesige Portion Müsli, die richtig satt macht. Da heute auch noch ein Referat ansteht, bin ich doppelt froh über den Energieschub. Diesen Müsli-Shake werde ich definitiv nochmal machen!

 

In der Uni – Snacktime mit dem „Flüster-Sandwich“:

Der Snack

Die Zutaten: Hähnchenbrust, Avocado, Sweet-Chili-Soße, Honig, Blattpetersilie, Limette, Zwiebel, Erdnüsse, Salatblätter und Sandwich-Toast.

Die Zubereitung: Aus der Avocado, der Sweet-Chili-Soße, der Blattpetersilie, dem Abrieb und dem Saft von einer Limette stelle ich mit Hilfe einer Gabel eine Art Soße her. Das Hähnchen wird mit Zwiebeln und Gewürzen angebraten und die Erdnüsse werden gehackt und geröstet. Danach kann alles vermengt und mit den Salatblättern in den Toastbrot-Scheiben angerichtet werden.

Weil ich vor der Uni meistens viel zu wenig Zeit für alles habe, mache ich den Snack schon am Vorabend fertig. Obwohl die einzelnen Koch-Schritte nicht allzu schwierig sind, bin ich sehr froh darüber. Denn ich brauche anstatt der für das Rezept vorgesehenen 25 Minuten letztendlich 40 Minuten. Und ich hab wirklich nicht getrödelt! Für mich ist klar: So viel Zeit würde ich niemals morgens früh für einen Snack aufwenden, aber am Abend vorher lässt sich das Hähnchen-Avocado-Chili-Sandwich gut vorbereiten.

Das Ergebnis: 

Um zwei Uhr ist das Referat geschafft – genau wie ich. Das Müsli hat mich für gute vier Stunden satt gemacht, aber jetzt verlangt mein Magen nach dem Flüster-Sandwich. Der Snack schmeckt durch die Sweet-Chili-S0ße und die Avocado richtig frisch und das Hähnchen und die Erdnüsse verleihen dem Ganzen eine herzhafte Note. Ich bin bereits nach dem ersten Bissen begeistert. Der Geschmack des Sandwiches erinnert mich irgendwie an Indien – vielleicht durch die Schärfe und die ungewöhnliche Kombination der Zutaten. Der Snack überzeugt mich, da er richtig sättigt (ich hatte sogar noch ein paar Happen übrig) und eine außergewöhnliche Alternative zum Mensa-Essen und zur „food fakultät“ ist.

Das Hauptgericht – „Lachs aus der Röhre“:Das Hauptgericht

Da der „Lachs aus der Röhre“ eigentlich auch für vier Personen gedacht ist, habe ich meinen Freund zum Kochen und Mitessen eingeladen. Aus Koriander, Chili-Soße, Limette, Zitrone und braunem Zucker bereiten wir eine Marinade für den Lachs zu. Während dieser dann im Ofen gart, mache ich den Sauerrahm fertig und mein Freund setzt die Pellkartoffeln auf. So brauchen wir für das Hauptgericht letztlich 45 Minuten gebraucht – fünf Minuten mehr als eigentlich vorgesehen. Aber das macht nichts, denn das Gericht hält, was das Rezept versprochen hat: Es ist eine 100 prozentige Geschmacksexplosion. Die Zutaten harmonieren super miteinander und Sauerrahm und Pellkartoffeln stellen meines Erachtens nach passende Beilagen dar.

Mein Fazit:

Ich finde, die „Daily-Food“-Aktion ist für Studenten eine tolle Möglichkeit, um mal etwas Neues auszuprobieren. Die Rezepte, die Christoph Brand und die AOK entwickelt haben, beinhalten wirklich außergewöhnliche Zutaten-Kombinationen und regen an, beim Kochen etwas kreativer und experimentierfreudiger zu werden. Was mir nicht so gut gefällt ist, dass es wirklich relativ lange dauert, die einzelnen Gerichte zuzubereiten. In meinem Uni-Alltag ist das schon eine eine Herausforderung.

Das nächste Mal werde ich mir einfach mehrere Tage aussuchen, an denen ich einzelne Rezepte nachkochen werde und nicht Frühstück, Snack und Hauptgericht innerhalb von eineinhalb Tagen durchkochen. Was ich ebenfalls etwas schwierig finde, ist der Kostenfaktor, da der gesamte Einkauf recht teuer war. Wenn man aber in einer WG lebt, finde ich, dass die Aktion eine super Sache sein kann – vor allem, wenn man dadurch noch häufiger zusammen kocht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert