Keine Wehrpflicht, kein Problem

Etwa 60.000 Studenten könnten pro Jahr zusätzlich an die Universitäten strömen, wenn die Wehrpflicht wegfiele. Das hat das Centrum für Hochschulentwicklung errechnet. Die Unis in Dortmund, Bochum und Duisburg-Essen rechnen aber offenbar nicht mit einer problematischen Mehrbelastung.

Statt bei der Bundeswehr können viele Abiturienten möglicherweise bald schon sofort an der Universität lernen - wenn die Wehrpflicht wegfällt. Foto: Bundeswehr

Statt bei der Bundeswehr können viele Abiturienten möglicherweise bald schon sofort an der Universität lernen - wenn die wehrpflicht wegfällt. Foto: Bundeswehr

Einige Hochschulleitungen – unter anderem in Hamburg, München und Köln – hatten sich besorgt über den möglichen Anstieg der Studienanfänger gezeigt. Das von der Bertelsmann-Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz gegründete Centrum für Hochschulentwicklung hatte gleichlautend mit Statitiskfachleuten die Zahl 60.000 als Größnordunung für ein mögliches Studienanfänger-Plus ausgegeben. Durch ein Mehr an Studienbewerbern könnte in gefragten Studeengängen auch der NC weiter anziehen. Die Leitungen der Ruhr-Unis bleiben gelassen.

„Der Hinweis auf den möglichen zusätzlichen Bedarf an Studienplätzen kommt rechtzeitig genug, um dies in die Planungen miteinzubeziehen“, sagte RUB-Prorektorin Uta Wilkens der WAZ-Mediengruppe. TU-Pressesprecher Ole Lünnemann betonte gegenüber pflichtlektüre-online, es handele sich vermutlich um „verschwindend geringe Zahlen“. Die potenzielle Mehrbelastung falle nicht weiter ins Gewicht und könne durch die ohnehin bis 2015 eingeplanten zusätzlichen Studienplätze problemlos aufgefangen werden.

Die RUB und die TU werden aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs 2013 rund 12.000 zusätzliche Studienplätze schaffen. Die Pressestelle der Uni Duisburg Essen sagte allerdings zur Anfrage, man werde sich nicht zum Sachverhalt äußern, bis konkrete Zahlen vorlägen.

Trotz der demonstrativen Gelassenheit scheint die Wehrpflicht für die Universitäten ein Thema zu sein.  Die Hochschulrektorenkonferenz hat das Problem im Blick, es stand auf der Tagesordnung der Präsidiumssitzung vergangene Woche.

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