Sieben Tage ohne Stress – ein Selbstversuch

Wochenende – von wegen!

Tag 6:

To-Do-Liste: einkaufen, Text schreiben für die Uni, Powerpointpräsenation für Referat erstellen, Wohnung aufräumen

Wochenende! Das bedeutet heutzutage: „Was du in der Arbeitswoche nicht geschafft hast, erledigst du halt in den beiden „freien“ Tagen am Ende der Woche.“ In nahezu jedem Burnout-Präventionsratgeber steht: „Halten Sie sich das Wochenende frei! Entspannen Sie. Schalten Sie das Handy aus.“ Das macht man vielleicht für ein Wochenende, aber letztendlich werde ich zumindest immer rückfällig.
Besonders am Wochenende und, wenn man nicht mehr bei den Eltern wohnt, zeigt sich bei mir, was neben Unikram im Alltag noch alles zu machen ist.

Zu den Unipflichten kommen auch noch Alltagspflichten

Am Wochenende wird weitergerödelt

Am Wochenende wird weitergerödelt

Die Zeichen sind unüberschaubar: Kühlschrank leer, Wäschekorb voll, Küchenspüle und Arbeitsplatte nicht mehr auffindbar, weil zu viel dreckiges Geschirr darauf. Die Möbel kann man unter der dicken Staubschicht nur erahnen.

Die Ahnung, die mich die ganze Woche schon verfolgt, bestätigt sich jetzt überdeutlich: „Irgendwie habe ich keine Zeit für eine „Kein-Stress-Woche“.“

Tag 7:

To-Do-Liste: entspannen

Heute streike ich. Normalerweise ist der Sonntag bei mir der Vorreiter des Montags, weil ich den Unikram für die nächste Woche vorbereite. Heute mache ich es ausnahmsweise so wie man es früher gemacht hat. Lange schlafen, spät frühstücken, um 15 Uhr: Kaffee, Tee und Kuchen. Anschließend ein Sonntagsspaziergang.

Es könnte so schön idyllisch sein, wären da doch nicht die Gedanken, die systematisch die Präsentationsfolien für das nächste Referat im Kopf erstellen, wäre da nicht der Text, den man schnell schreiben muss (Deadline ist immerhin übermorgen!), wäre da nicht auch noch die Klausur in knapp einem Monat.

Fazit für das Experiment „Sieben Tage ohne Stress“:

Wenn Stress zur Gewohnheit wird, ist es schwierig aus dem Karussell der Pflichten auszusteigen. Die kleinen Auszeiten zwischendurch tun auf der einen Seite sehr gut und entspannen, aber mittlerweile gehört der volle Terminplaner leider zur Routine. Bei Pausen taucht das schlechte Gewissen auf und schlussendlich denkt man: „Wenn ich die Aufgaben aufschiebe, um etwas für mich zu machen, habe ich am Ende umso weniger Zeit sie zu erledigen.“

Experiment: bedauernswerterweise nicht geglückt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert