Heidelberg. Bachelor-Studierende sind gestresster und unzufriedener als Kommilitonen, die ein Diplom anstreben – das hat eine Studie der Universität Heidelberg ergeben. Gründe für das Ergebnis seien mangelnde Entscheidungsfreiheit und hoher Leistungsdruck der Bachelor-Studierenden, wie „Spiegel Online“ am Mittwoch berichtete.
Die Studie ist nach Angaben der Universität nur für Psychologie-Studenten repräsentativ, lasse aber auch auf das Empfinden anderer Studierender schließen. Die Bachelor-Studierenden klagten in der Befragung über hohen Leistungsdruck. Ursache dafür könnte laut Studienleitung der erhebliche Notenstress in den neuen Studiengängen sein. Beim Bachelor werden viel mehr Teilleistungen benotet als beim Diplom.
Zusätzlich bietet ein Bachelor-Studium laut Studie weniger Entscheidungsfreiraum als ein Diplom-Studiengang. Deshalb fühle sich die Mehrheit der Bachelor-Studierenden in ihrer Freiheit eingeschränkt und sei daher unzufriedener. Den tatsächlichen Studienaufwand gemessen in Wochenstunden hält die Studienleitung dagegen für ein Kriterium, mit dem sich die Unzufriedenheit und das Stressempfinden der Studierenden nur sehr unzureichend bewerten lasse.
Insgesamt befragte der Psychologie-Lehrstuhl der Universität 307 Bachelor- und 98 Diplomstudenten aus verschiedenen Semestern. Die Ergebnisse der Studie wurden ursprünglich in der Fachzeitschrift „Psychologische Rundschau“ veröffentlicht.
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