Ausgangssperre wegen Protesten in Baltimore

Gestern Nacht ist es in der US-Stadt Baltimore trotz Ausgangssperre wieder zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten, die gegen Polizeigewalt protestierten, bewarfen Polizisten mit Flaschen. Diese setzten Rauchbomben und Tränengas ein, um die Ausgangssperre durch zusetzten. Insgesamt waren 1000 Polizisten und 2000 Mitglieder der National Garde im Einsatz.

Auslöser war der Tod des 25-Jährigen Schwarzen Freddy Gray. Er war nach einer gewaltsamen Festnahme am 12. April ins Koma gefallen und eine Woche später verstorben. Die genauen Umstande sind noch ungeklärt. Nach der Beerdigung am Montag kam es zu Protesten gegen Polizeigewalt. Neben friedlichen Demonstrationen kam es auch zu Randale. Unter anderem wurde ein Einkaufscenter verwüstet, mehrere Gebäude und Autos wurden in Brand gesteckt. Als Reaktion darauf hat der Gouverneur des Bundesstaates Maryland in Baltimore der Ausnahmezustand ausgerufen und eine Ausgangssperre nach 22 Uhr verhängt.

In den USA kam es in den letzten Monaten häufig zu Protesten wegen Polizeigewalt gegenüber Schwarzen. Die Ausgangssituation in Baltimore ist jedoch anders. Es gibt eine schwarze Bürgermeisterin und einen schwarzen Polizeichef. Doch es gibt auch viele soziale Probleme, hohe Arbeitslosigkeit, Bandenkriminalität und Drogen. Es sind die Menschen aus den sozialschwachen Vierteln, die hier auf die Straße gehen. Sie werfen der Polizei vor ihnen zu brutal gegenüberzutreten und sich zu wenig für die Probleme in diesen Vierteln zu interessieren. 

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