Neuseeland für Sparfüchse

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Fotos: Vanessa Reske

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Na, Reiselust?

 

Für einen solchen Urlaub muss man doch sicher das Sparbuch leer räumen, oder? – Muss man eben nicht! Auch für wenig Geld gibt es eine Reise ans andere Ende der Welt:  Neuseeland zum Beispiel – für rund 2000 Euro inklusive Flug.

Natürlich sind damit diverse Einschränkungen verbunden: Ein Leben im Auto auf engem Raum, private sanitäre Anlagen gibt es nicht, und auch Hygienestandards sind nicht immer zu halten.  Aber: Es funktioniert! Richtige Sparfüchse können ganz Neuseeland in einem Monat erleben. Und zwar beide Inseln. Komplett. Und dann ist der Traum, die große weite Welt zu sehen, plötzlich gar nicht mehr so fern. Bei mir hat es jedenfalls geklappt…

Tipp 1: Campervan

Wer Geld sparen möchte, sollte sich auf jeden Fall einen Campervan mieten. Hostels sind teuer und ohne Auto wird es schwierig, ein ganzes Land zu erkunden. Ein Campervan bietet gleich beides: einen fahrbaren Untersatz und ein Dach über dem Kopf. Vor Ort gibt es verschiedene Anbieter, wie Juicy, Britz oder mighty campers. Die bieten alle in etwa denselben Service und unterscheiden sich preislich nicht besonders. 

  Tipp 2: Internetzugang überall

„Free Wi-Fi“, damit werben viele in Neuseeland. Jeder kleine Bäcker hat WLAN, und das gratis. Klar gibt es auch Handykarten für Backpacker, die nach 60 Tagen auslaufen, aber die kosten 40 Dollar. Um diese Kosten zu umgehen, reicht ein Besuch bei Burger King, Subway oder McDonalds (findet sich in jeder Stadt), wo man mal seine Lieben per Skype oder Whatsapp kontaktieren kann. Da braucht man sich wirklich keine Handykarte kaufen. Wer jetzt trotzdem denkt „Ich brauche aber Orientierungssinn, um meine Route zu finden„, dem sei gesagt: In Neuseeland gibt es so wenig Straßen, da ist es möglich auch mit schlechtem Orientierungssinn eine normale Straßenkarte lesen. An der gesamten Westküste der Südinsel gibt es beispielsweise nur einen einzigen State Highway. Gut zu wissen: In öffentlichen Einrichtungen gibt es übrigens auch Steckdosen.

Tipp 3: Selfcontained ist schwer im Vorteil

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Zugelassener Aufkleber

In Neuseeland gilt: Wildcampen wird mit einer Bußgeldstrafe von 200 Dollar bestraft. Trotzdem ist es nicht zwangsläufig nötig, einen Campingplatz anzufahren, um die Nacht zu überstehen. Es gibt Spots, an denen wildcampen erlaubt ist. Mit der App „Newzeeland Travel Guide“ lassen sich genügend Orte finden, um während der gesamten Reise nicht einmal einen Campingplatz anfahren zu müssen.  Vor allem liegen diese Spots häufig direkt an den walking tracks, den örtlichen Wanderwegen, sodass man morgens nur aus dem Auto fallen muss und direkt einen Tagestrip starten kann. Hier sind häufig allerdings nur self contained vehicles erwünscht. Das bedeutet Campervans mit sanitärer Selbstversorgung. Nur wer einen speziellen Aufkleber hat, kann hier sorgenfrei nächtigen.

Tipp 4: Hostel für die erste Nacht

Gerade bei Langstreckenflügen passiert es schnell, dass die Gepäckstücke länger brauchen als man selbst. Warum? Die günstigen Flüge erfordern meist Umstiege, bei denen Mitarbeiter der Flughäfen die Gepäckstücke nicht schnell genug umladen können. Ich jedenfalls stand in Auckland am Flughafen mit meinem kleinen Rucksack und ohne Koffer und schaute ziemlich doof aus der Wäsche. Vor allem weil wir geplant hatten, am nächsten Tag mit dem Campervan schon den nächsten Ort erreicht zu haben. Wer reisen möchte, sollte Gepäckverlust einkalkulieren. Das bedeutet: Für die erste Nacht ein Hostelzimmer buchen und den Trip erst am zweiten Tag starten. Falls ein Backpackrucksack zu spät kommt, kann der Flughafen das Gepäck ins Hostel liefern, weil es eine konkrete Wohnadresse gibt. Wer da schon im Campervan wohnt, hat es schwieriger.

Außerdem: wer vergisst,  sich Notfallequipment, wie Zahnbürste, Unterhose, Handtuch und Shampoo ins Handgepäck zu packen, muss nicht gleich nachrüsten. Für eine Katzenwäsche lassen sich auch die Seifenspender im Hostel als Shampooersatz nutzen. Meine Haare sind davon jedenfalls wieder sauber geworden und ich konnte allen Schweiß und Schmock aus dem Flieger von meinem Körper beseitigen.

Tipp 5: Public Toilets

Public Toilets in Takaka

Toiletten in Takaka

Ob an Skateparks, Seen oder einfach am Straßenrand: Public Toilets gibt es in Neuseeland überall. Und sie sind so nützlich. Optimal für eine Katzenwäsche und das tägliche Spülgeschäft. Wer im neuseeländischen Winter fährt, sollte allerdings nicht von der weichen Sorte sein. Das Wasser ist nämlich kalt und das ist beim Duschen ziemlich unangenehm. Wer sich in Ruhe auch mal die Beine rasieren, die Haare waschen oder das Geschirr richtig warm durchzuspülen mochte, sollte einen Besuch in den Toiletten örtlicher Museen, Cafés oder Fastfoodketten abstatten. Natürlich sollte man sich hier aus Benehmen noch einen Kaffee kaufen, aber der schmeckt zwischendurch ja auch mal ganz gut. Also, Public Toilets sind ein super Ersatz für sanitäre Anlagen.

iSite
Good to know: Wer seinen Urlaub nicht gänzlich durchplant, hat zum Glück noch das iSite, einen Infoshop. In jedem Ort gibt es diese Touribüros mit Broschüren und Infos zur jeweiligen Umgebung. Hier stehen auch ganz viele Tipps für kostenlosen Spaß drin.

Tipp 6: Niemand muss laufen

Was tun, wenn der Campervan mal außerhalb stehen bleiben soll, weil das Parken in den größeren Städten zu teuer ist?  Die Antwort lautet: hitch hiken – also trampen. In Neuseeland funktioniert das super. Die Kiwis, das sind die neuseeländischen Einwohner, sind nette Menschen. Hier wird man immer recht flott und sogar für weite Strecken im Auto mitgenommen.

Tipp 7: Trinkwasserspender

Eigentlich sollte niemand für Wasser bezahlen müssen. In Neuseeland lässt sich das auch prima vermeiden, denn neben jeder Grünfläche, Skateparks und Spielplätzen befinden sich öffentliche Wasserspender. Tipp: Wer im Auto reist, sollte sich im „countdown“ Supermarkt einen Zehn-Liter-Wasserkanister zulegen und diesen für lau immer wieder auffüllen.

Tipp 8: Stop Smoking

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, ist hier genau richtig. Eine Schachtel Zigaretten kostet 30 Dollar, das sind knapp 20 Euro. Ein teurer Spaß, der Rauchern bewusst sein sollte.

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