Was Frauen wollen – Sex And The City 2

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Es ist soweit: Sex And The City geht in die nächste Runde. Ab dieser Woche ist das Kultquartett rund um Carrie wieder da und bringt Millionen Frauen ins Schwärmen. Wir waren bei der Premiere in Essen mit dabei und sind der „Sex And The City – Faszination“ auf den Grund gegangen.

Frauen im Sex And The City - Fieber: Allein zur Premiere im Cinemaxx Essen kamen 1950 Besucher. Foto: John Taylor

Frauen im Sex And The City-Fieber: Allein zur Premiere im Cinemaxx Essen kamen 1950 Besucher. Foto: John Taylor

Großes Getuschel im Kinosaal. Die Leinwand ist noch schwarz und doch ist schon die Hölle los. Es klackern die Absätze, es klirren die Gläser vom Sektempfang. Der ganze Saal, er glitzert und riecht nach Parfüm. So sieht es aus, wenn 450 Frauen auf „Sex And The City 2“ warten.

Eine von ihnen ist Nina: Sie ist mit ihren drei Freundinnen extra aus Mühlheim gekommen. „Bei uns war schon alles ausverkauft, wir wollten den Film aber unbedingt noch heute sehen“, sagt sie. Auf die Frage warum, weiß sie schnell eine Antwort: „Alles dreht sich um Geld, Mode, Sex und Beziehungen. Das sind nunmal Themen, die einen interessieren. Ich meine, was will man als Frau mehr?“

Begehbare Kleiderschränke, Waschbrettbäuche und Hotelpaläste – Ist der Kinobesuch für Frauen etwa reine Flucht in die Traumwelt? Nein, sagt Medienpsychologe Jo Groebel, es stecke mehr dahinter. „Natürlich, oberflächlich gesehen geht es um Klamotten, Schuhe und Lebensstil. Schaut man aber genauer hin, wird deutlich, dass auch die Protagonisten keineswegs ein sorgenfreien Leben haben. Es geht um Beziehungsprobleme und Identitätsfragen.“

„Sex And The City trifft in das Herz einer ganz neuen Frauenidentität“

Der Psychologe hat eine eigene Erklärung dafür, dass tausende Frauen ins Kino strömen: „Die vier Protagonisten repräsentieren die unterschiedlichsten Frauentypen. Wir haben die Mädchenhafte, gleichzeitig Mode-Interessierte, die Traditionelle, die Männer-Mordende… Jede Zuschauerin kann sich mit mindestens einer der Vier identifizieren. Das gilt auch hinsichtlich der Themen: Sex And The City trifft in das Herz einer ganz neuen Frauenidentität. Der Film zeigt Frauen, die auf der einen Seite beruflich absolut autonom sind und Männer zum Glück und zurecht nicht brauchen, auf der anderen Seite aber ein großes Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Intimität haben. Damit können viele noch nicht umgehen. Durch die zahlreichen neuen Möglichkeiten gibt es häufig Verunsicherung in Beziehungen.“

Jo Groebel leitet seit 2006 das Deutsche Digital-Institut in Berlin. In seinen Publikationen beschäftigt sich der Medienpsychologe u.a. mit Medienrezeption im TV-Bereich. Foto: mm

Jo Groebel leitet das Deutsche Digital-Institut in Berlin. In seinen Publikationen beschäftigt sich der Medien-psychologe u.a. mit Medienrezeption im TV-Bereich. Foto: mm

Konkrete Ratschläge könne man vom Film allerdings nicht erwarten, so Groebel. Schließlich ist und bleibt „Sex And The City“ ja auch ein Unterhaltungsfilm. Stattdessen gibt es so immerhin Tips auf einer Art emotionalen Ebene, etwa Beziehungskrisen trotz allem mit einer gewissen Leichtigkeit anzunehmen.

So hat auch Nina, wie sie nach dem Kinobesuch mit einem Augenzwinkern sagt, etwas aus dem Film mitgenommen: Die Einsicht, dass man die ersten Seelenqualen zunächst einmal mit einem neuen Paar Schuhe, lindern sollte (auch wenn dies nicht pädagogisch wertvoll sei).

Mehr als Kino: Es lebe die Frauen-Freundschaft

Am Ende des Abends zieht Nina ihr Fazit. Besonders spektakulär war der Film ihrer Meinung nach nicht, gelohnt hat es sich für sie aber trotzdem: „Allein mal wieder mit den Mädels unterwegs zu sein, zusammen Spaß zu haben und zu quatschen, das war es schon wert.“ Die Grüppchenbildung ist dabei nicht zu unterschätzen. Sie ist nicht nur eine nette Nebenerscheinung, sondern ein Muss für den gelungen Abend. Medienpsychologen sprechen vom Imitationseffekt, bei dem Frauen reproduzieren, was sie auf der Leinwand sehen: Echte Frauenfreundschaft. Man gehört eben nur dazu, wenn selbst die besten Freundinnen mit dabei sind. Bei einem richtigen Sex And The City Abend wird Freundschaft zelebriert und regelrecht zum Lebensstil erklärt.

Ihr wollt auch das Sex And The City – Feeling? Dann stellt den Sekt kalt, rein in die Pumps und schnappt euch eure Mädels!

2 Comments

  • Nicola sagt:

    Den Kommentar meiner Vorschreiberin find ich ziemlich lächerlich, genauso wie diese ganze Serie und die beiden dazugehörigen Filme. Das ist billigster Ami-Klamauk, mit dem sich Frauen selbst zu hübschen, aber hirnlosen Objekten degradieren.

  • Ann sagt:

    Wir waren mit 6 Mädels bei der SATC2-Ladys-Premiere in Flensburg. Wir haben uns auch in Schale geschmissen und hatten einen super abend. Der Film war hatte nicht so viel Handlaung wie der erste, aber lustig war er alle mal. Wir haben einfach einen tollen abend mit Sekt und Cocktails genossen und unsere schicken Kleider ausgeführt. Das macht frau doch im Alltag viel zu selten.
    LG Ann

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