Piloten dürfen wieder alleine ins Cockpit

Zwei Jahre nach der Germanwings-Katastrophe nehmen die großen deutschen Fluggesellschaften die Zwei-Personen-Regelung im Cockpit wieder zurück. Die Sicherheitsvorgabe bringe keinen Sicherheitsgewinn, begründet der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) die Entscheidung. Demnach entstehen durch das häufigere Öffnen der Pilotenkanzel vielmehr zusätzliche Risiken.

Die Regelung führte dazu, dass die Cockpit-Tür häufiger und vorhersehbarer geöffnet werden. Dadurch wachse die Gefahr von Entführungen mit terroristischen oder kriminellen Absichten, so der Bundesverband. Stattdessen sicherten die Fluggesellschaften aber zu, dass Ärzte bei Untersuchungen von Piloten noch stärker auf psychologische und psychiatrische Aspekte eingehen werden. Zudem sollen für Piloten stabile Beschäftigungsverhältnisse gewährleistet und der Zugang zu Berufsunfähigkeitsversicherungen, psychologischen Beratungsprogrammen und eine intensivere Mitarbeiterbetreuung sichergestellt werden.

Die Airlines führten die Zwei-Personen-Regel ein, nachdem im März 2015 der psychisch kranke Co-Pilot Andreas Lubitz den Ermittlungen zufolge die Germanwings-Maschine zum Absturz in die französischen Alpen brachte. Er hatte zuvor den Flugkapitän aus dem Cockpit gesperrt. 

Die BDL teilte mit, dass die neue Sicherheitsregelung dem Luftfahrt-Bundesamt übermittelt und spätestens zum 1. Juni 2017 umgesetzt wird.

 

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