Ist Whatsapp ersetzbar?

Whatsapp gehörte vor der Übernahme von Facebook zu den am schnellsten wachsenden Diensten der Geschichte. 450 Millionen Mitglieder schrieben Kurznachrichten, verschickten Fotos, Videos oder Sprachnachrichten. Dem Dienst wurde die Ablösung der SMS zugeschrieben, da er gratis über das Internet lief. Jetzt hat Mark Zuckerberg den Erfindern von Whatsapp das Unternehmen abgekauft, die Nutzer fürchten um den Schutz ihrer Daten oder die benutzerfreundliche Bedienung. Viele wechseln zu anderen Anbietern. Wir stellen fünf gratis Alternativen vor, die fast genauso gut sind wie Whatsapp.

Sicherheit mit Threema

Threema ist in der Diskussion um WhatsApp-Alternativen an erster Stelle. Der Schweizer Dienst bietet die Sicherheit, die Whatsapp nicht bietet, verschlüsselt Daten und Nachrichten von einem Ende der Leitung zum Anderen. Threema legt Wert darauf, dass auch der Serverbetreiber nicht die Nachrichten der Kunden lesen kann. Im Gegensatz zu dem hohen Datenschutz steht der geringe Funktionsumfang. Gruppenchats bis zu zwanzig Personen, keine Anrufe oder andere Spielereien. Zusätzlich ist die App nicht gratis. Für das Iphone liegt der Preis für Sicherheit bei 1,79 Euro.

Telefonieren mit Viber

Zwar ist Viber eine App zum Telefonieren. Das Chatten funktioniert hier aber dennoch ganz gut. Foto: Naima Fischer

Zwar ist Viber eine App zum Telefonieren. Das Chatten funktioniert hier aber dennoch ganz gut. Foto: Naima Fischer, Teaserfoto: murasam3/ flickr.com

Eigentlich eine App, die zum Telefonieren über das Internet gedacht ist. Der Dienst funktioniert aber auch über Desktop-Computer. Um Nutzer anzurufen, müssen sie nicht unbedingt bei Viber angemeldet sein. Über die App lassen sich normale Nachrichten sowie Sprachnachrichten verschicken. Das Design ist simpel und leicht zu verstehen. Das Profil lässt sich mit Facebook und Twitter verknüpfen. Im Stickershop kann man Sticker und Emoticons kaufen. Es gibt mehrere Hintergünde für die Chatfenster und man kann sich sein Profil selbst einrichten. Die Anmeldung ist leicht und schnell. Eigentlich von Talmon Marco aus Tel Aviv gegründet, hat ein japanisches Unternehmen namens Rakuten den Dienst übernommen. Aufgrund des schlechten Datenschutzes steht es in der Kritik. Es sammelt Daten in einem Volumen, welches über die üblichen Mengen, wie sie beispielsweise bei Skype erhoben werden, hinaus gehen. Hier ist Vorsicht geboten, weil nicht bekannt ist, wie die Daten weiter verwertet werden.

Whatsapp-Tradition mit Telegram Messenger

Auf Platz eins der Topcharts im App-Store ist der Messenger-Dienst Telegram. Gegründet von zwei russischen Brüdern ist das Design des Dienstes klar und ohne viel Schnick-Schnack, es erinnert an Whatsapp. Über die Telefonkontakte kann man seine Freunde einladen. In den Einstellungen kann man sein Profil knapp gestalten. Sprachnachrichten zu versenden ist nicht möglich, dafür ähnelt die App in den meisten Einstellungen und Funktionen Whatsapp sehr. Gruppenchats und whatsappidentische Smileys bleiben den Nutzern erhalten. Zusätzlich kann man Nachrichten individuell löschen und aus dem Datennetz entfernen. Im Secret-Chat wird eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung angeboten, eine Verschlüsselung der Daten über alle Träger.

Sticker sammeln mit Line

Bei der japanischen App Line überwiegt der Spaßfaktor. Foto: Naima Fischer

Bei der japanischen App Line können die Nachrichten mitgelesen werden. Foto: Naima Fischer

Line ist ein Dienst aus Japan der schon 300 Millionen Nutzer, meist Japaner, zählt. Auch in Europa ist er immer beliebter, steht weit oben in den Topcharts des App-Stores. Er ist im Design ein wenig bunter als Whatsapp. Mit Line kann man Sticker verschicken, die man durch das Versenden von Nachrichten freischaltet. Das ganze hat den Charakter von einem Sammelheft – je mehr Punkte man sammelt, desto mehr Sticker werden freigeschaltet. Im Store kann man diese aber auch kaufen. Bei der App gibt es auch offizielle Konten, wie von Katy Perry oder dem FC Barcelona. Die Konten ähneln Facebook-Profilen, wo man seinen eigenen Status aktualisieren Kann. In der Timeline findet man die Meldungen seiner Freunde. Jeder Nutzer hat einen eigenen QR-Code. Scannt ein Freund diesen, fügt man ihn automatisch zu seinen Kontakten hinzu. Auch Spiele werden angeboten. Die Chat-Funktion ist aber ähnlich aufgebaut wie bei Whatsapp, Bilder und Standortdaten können versendet werden. Auch Anrufe können über die App getätigt werden. Im Allgemeinen ähnelt diese App aber eher Facebook als Whatsapp und beschränkt sich nicht auf einen einfachen Messenger Dienst. Nachrichten können vom Anbieter mitgelesen werden, denn die App bietet keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Persönliche Daten werden aber nicht ohne Zustimmung verwendet.

Eine persönliche ID mit KakaoTalk

Das koreanische Angebot KakaoTalk ist im Design und seinen Funktionen sehr ähnlich wie Line: Sticker zum Verschicken, Schütteln des Handys, um seinen Standort zu vermitteln. Viele Spielereien im Design ergänzen den Messengerdienst. Freunde kann man anstupsen, anschreiben aber auch anrufen. Emoticons und die Chatfenster ähneln Whatsapp ein wenig, sind aber im Design sehr viel bunter. Die Anmeldung ist leicht. Mit der Einrichtung eines Kontos hat man auch hier eine persönliche ID und einen QR-Code. KakaoTalk wird aus Gründen der Sicherheit verschlüsselt. Die ID des Nutzers liegt bei dem Anbieter.

Spiele bei WeChat

WeChat, eine App aus dem chinesischen Haus Tencent, bietet Features wie Sprachnachrichten, Gruppenchats und Videoanrufe. Das Design ist ähnlich simpel wie bei Whatsapp. In seinem Profil kann man Fotos und Statusmeldungen veröffentlichen, ähnlich wie bei Facebook. Spiele und Sticker gibt es auch bei dieser App. In den Einstellungen kann man seinen eigenen Datenschutz einrichten. Auch Schriftgröße oder Hintergründe kann man personalisieren. Die App bietet eine LookAround-Funktion. Man klickt und sieht, welche Nutzer der App sich in 100 bis 200 Metern Umkreis aufhalten. Der Dienst wird sogar von Lionel Messi beworben und gilt als der erste, der außerhalb Chinas die 100 Millionen Nutzer -Grenze knackte. Der Zugriff auf das Adressbuch ist optional, der Datenschutz wird als gut bewertet.

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