Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) droht der Deutschen Bahn mit Warnstreiks. Die Interessenvertretung des Zugpersonals fordert, dass die Deutsche Bahn den Mitgliedern monatlich 100 Euro als Abschlag zahlt, seitdem deren Tarifverträge ausgelaufen sind. Die EVG gibt der Deutschen Bahn bis Freitagnachmittag Zeit, Stellung zu beziehen.
„Lehnt der Arbeitgeber ab, werden wir zum Warnstreik aufrufen. Verhandelt wird in dieser Frage jetzt nicht mehr“, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba während eines Gewerkschaftstreffens am Dienstag in Fulda. Die Deutsche Bahn reagiert empört auf die Forderung: „Ultimaten dieser Art sind völlig unangemessen und eine übertriebene Eskalation“, zitiert die Wirtschaftswoche eine Bahnsprecherin.
Die Bahn habe zu jedem Zeitpunkt deutlich gemacht, dass sie zügig ein faires Ergebnis im Interesse der Mitarbeiter wolle. Sie habe bereits Alternativen aufgezeigt, um eine Lösung zu finden. Während der sechsten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche konnten sich Gewerkschaft und deutsche Bahn nicht einigen.
Im Sommer ist der Tarifvertrag der EVG-Mitglieder bereits ausgelaufen. Sollte die Bahn auf die Forderung der Gewerkschaft eingehen, erhalten beispielsweise die Lokführer, deren Verträge im Juni ausgelaufen sind, 800 Euro. Nach eigenen Angaben sind 9860 EVG-Mitglieder bei der Bahn beschäftigt. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat bisher noch nie gestreikt.