Noch kein Dortmunder Studierender hat sein Bafög online beantragt. Das bestätigte Petra Mikolajetz, Sprecherin des Dortmunder Studierendenwerks, am Donnerstag gegenüber der Pflichtlektüre. Auch in anderen Städten in Nordrhein-Westfalen fällt die e-Bafög-Zwischenbilanz schlecht aus.
Seit dem 1. August ist jedes Bundesland dazu verpflichtet, Anträge für die Ausbildungsförderung online entgegenzunehmen. Mit dem Gesetz soll Studierenden die Bafög-Beantragung eigentlich einfacher gemacht werden. An der Universität Dortmund hat jedoch noch kein Studierender das Angebot genutzt. Denn: „Wir können nicht in die Köpfe der Studierenden schauen, aber wir vermuten, dass es bisher daran scheitert, dass viele keinen elektronischen Personalausweis besitzen“, sagte Petra Mikolajetz. Nur mit der ID-Funktion des Personalausweises kann das Bafög in Nordrhein-Westfalen beantragt werden. Und um den Ausweis mit dem Computer überhaupt verbinden zu können, ist ein Kartenlesegerät notwendig, welches zusätzlich kostet.
Laut Mikolajetz nutzen dennoch viele das Online-Portal. Den Antrag würden sich die Studierenden jedoch lieber selbst ausdrucken. Auch der Sprecher der nordrhein-westfälischen Studentenwerke, Jörg Lüken, kritisiert das Prinzip des elektronischen Bafög-Antrages gegenüber der Onlineausgabe der Ruhr-Nachrichten (27.10.2016): „Für jemanden, der Geld haben will, ist es schwierig, das Lesegerät vorzufinanzieren.“