Problemhaus in der Nordstadt: 55 Kinder im Dreck und ohne Strom

Seit zehn Tagen leben die Bewohner eines Problemhauses in der Dortmunder Nordstadt ohne Strom. Nach einer Manipulation der Leitungen hat ihn die DEW21 abgestellt. 55 Kinder wohnen in dem überfüllten Haus zwischen Müll und Ungeziefer. Anwohner fordern die Stadt nun zum Handeln auf. 

In einem Problemhaus in der Dortmunder Nordstadt leben die Menschen seit zehn Tagen ohne Strom. Das Haus in der Mallinckrodtstraße hat elf Wohnungen, es sind dort aber insgesamt 83 Personen gemeldet, 55 davon Kinder. Die Menschen dort leben in Müll, kochen mit Gaskochern und werden von Ungeziefer geplagt. Sie zahlen nicht für eine Wohnung, sondern für eine der Matratzen, die überall auf dem Boden liegen. Nach Angaben einer Sozialarbeiterin hat nicht einmal jedes der Kinder eine Matratze zur Verfügung – es gebe schlichtweg keinen Platz. Die DEW21 teilte mit, dass offenbar Stromleitungen manipuliert wurden und so auch für Kinder zugänglich waren. Deshalb stellte sie vor zehn Tagen den Strom ab.

Nachbarn und Fachkräfte sind besorgt um das Wohl der Kinder und fordern die Stadt zum Handeln auf. Das Jugendamt aber lehnt es ab, die Kinder in Obhut zu nehmen, da die Eltern selbst das Wohl der Kinder nicht gefährden würden. „Eine Unterbringung der Kinder ohne die Eltern aufgrund der desolaten Zustände in dem Haus würde sehr wahrscheinlich eine Traumatisierung der Kinder bewirken“, sagte das Jugendamt nach Angaben der Ruhr Nachrichten. Ein Stadtsprecher teilte mit, das Problem würde jetzt angegangen.

Seit Juni 2012 steht das Haus schon auf der Problemliste der „Task Force Nordstadt“. Deren Aufgabe ist neben der Bekämpfung von Straßenprostitution auch die regelmäßige Überprüfung solcher Problemhäuser. Dafür arbeitet das Ordnungsamt mit Sozialarbeitern, dem Jugend-, Gesundheits- und Bauordnungsamt zusammen.

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