Wissenswert: So funktioniert Sonnencreme

Sommer, Sonne und Semesterferien: Der perfekte Zeitpunkt, um sich am Badesee oder im Freibad so richtig schön in der Sonne braten zu lassen. Sonnencreme sollte dabei mit im Gepäck sein, denn durch sie können Sonnenbrände vermieden werden. Aber wie funktioniert das eigentlich?

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Ein Sonnenbrand ist nicht nur schmerzhaft für die Haut, sondern kann auch Langzeitschäden verursachen. Teaserbild: Sebastian Bär/flickr.com Foto: William Veder/pixelio.de

Ohne schützende Sonnencreme auf der Haut, leidet unser größtes Organ, setzt man es  der prallen Sonne aus. Entzündliche Rötungen, Juckreiz und Bläschen sind die Folge: Ein Sonnenbrand entsteht. Sonnenschutzmittel machen schädliche UV-Strahlung unschädlich – und schützen so unsere Haut. Diese ultravioletten (UV)-Strahlen haben eine kürzere Wellenlänge als sichtbares Licht. Je kürzer die Wellenlänge, desto höher die Energie.

Und genau deshalb können UV-Strahlen für unsere Haut sehr schädlich sein. Die Strahlen werden unterschieden in UV-A- und UV-B-Strahlen. Eine gute Sonnencreme sollte immer gegen beide Formen schützen. Die UV-A-Strahlen sind langwelliger und haben somit weniger Energie. Sie sorgen für die Bräunung der Haut, allerdings auch für die Hautalterung. Die energiereicheren UV-B-Strahlen sind verantwortlich für unseren Sonnenbrand und auf Dauer gesehen für Hautkrebs.

Gefährliche Strahlen werden in Wärme umgewandelt

Sonnencremes funktionieren mit zwei Methoden. Sie nutzen einen physikalischen und einen chemischen Effekt. Der physikalische, anorganische Filter wirkt auf der Hautoberfläche. Man kann ihn sich wie viele kleine Spiegel vorstellen, die das UV-Licht reflektieren. Diese bestehen aus Metalloxiden wie Titandioxid und Zinkoxid, die eine weiße Farbe haben, die bei Sonnenlotionen erkennbar ist. Titandioxid und Zinkoxid werden besonders in Sonnencremes für Kinder verwendet. Denn durch ihre weiße Farbe ist deutlich erkennbar, wo die Sonnenmilch schon aufgetragen wurde.

Die chemischen, organischen Filter dringen in die Haut ein und bilden mit ihr einen Schutzfilm. Dabei wandeln sie die gefährlichen UV-Strahlen in ungefährliche Energie um: in Infrarotlicht beziehungsweise Wärme, die wir auf unserer Haut spüren können. Dies kann man sich wiederum vorstellen wie einen schwarzen Vorhang, der das Licht schluckt und dabei warm wird. Für den chemischen Filter ist eine Wartezeit nach dem Eincremen nötig, da die Inhaltsstoffen erst in die Haut gelangen müssen, um zu wirken. Er besteht aus künstlichen Stoffen, die mit Naturstoffen verwandt sind. Einige Filter ähneln Substanzen aus Weide, Kampfer und Zimt.

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Hautbräune: Das Pigment Melanin färbt die Haut dunkler. So schützt der Körper sich selbst vor UV-Strahlen. Foto: Irmele/flickr.com

Die Haut schützt sich selbst

Sonnenschutzmittel erweitern den natürlichen Schutz der Haut. Denn durch eine Hornschicht der Oberhaut und durch Hautbräunung kann sie sich selber schützen. Das Hautpigment Melanin ist verantwortlich für die Bräune der Haut. Das ist sozusagen ein eigener Schutz des Körpers gegen UV-Strahlen. Problematisch ist allerdings, dass der Körper dieses Pigment erst bildet, wenn schon UV-Strahlung in die Haut eingedrungen ist. Eben aus diesem Grund benutzen wir Sonnenschutzmittel, die unsere Haut vor den Strahlen schützen.

Der Eigenschutz unserer Haut ist von Typ zu Typ unterschiedlich: Helle Hauttypen mit Sommersprossen und roten Haaren haben eine empfindlichere Haut als beispielsweise dunklere Südeuropäer, die Sonne gewöhnt sind. So bildet auch nicht jeder Mensch gleich viel Melanin. Das heißt, dass nicht jeder Mensch gleich braun wird und somit auch nicht jeder den gleichen Eigenschutz der Haut genießt.

Der Lichtschutzfaktor

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Lichtschutzfaktor 50+: Mit ihm kann man theoretisch mehr als fünfzigmal so lange in der Sonne bleiben. Foto: cangaroojack/flickr.com

Er steht auf allen möglichen Sonnenschutzmitteln: Der Lichtschutzfaktor (LSF) oder Sun Protection Factor (SPF). Durch ihn soll gewährleistet werden, dass Verbraucher die Schutzleistung verschiedener Sonnencremes vergleichen können. Der Lichtschutzfaktor geht von „Niedrig“ (6 und 10) über „Mittel“ (15, 20 und 25) bis zu „Hoch“ (30 und 50) und „Sehr Hoch“ (50+). Zu seiner Berechnung wird die „MED“ benötigt: die „minimale Erythem-Dosis“, also die Minimaldosis bis zum Erreichen der Hautrötung. Zwar hängt der Schutz immer davon ab, wie stark die Sonne gerade scheint. Aber: theoretisch könnten wir bei einem Lichtschutzfaktor von 50 sozusagen fünfzigmal länger in der Sonne bleiben als ohne Schutz.

Auf Sonnencreme verzichten, dass sollte man auch nicht, wenn man schon etwas vorgebräunt ist. Den gerade wer gerne in der Sonne liegt, der bedenken, dass gute Sonnencremes die Haut sogar besser schützen als T-Shirts. Außerdem nicht sparen mit dem Sonnenschutz: Die meisten Leute benutzten zu wenig Sonnenmilch und bekommen so trotz eincremen einen Sonnenbrand. Deshalb gilt: etwa drei Esslöffel Sonnencreme sollte man für den gesamten Körper verwenden.

Seite 2: Sonnenschutz-Mythen: „Das wird mal braun“

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