Der Traum von gleichen Rechten

Rund 250.000 Menschen hörten im August 1963 Martin Luther Kings Rede. Sie alle demonstrierten für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben von Schwarzen und Weißen. Denn die Trennung nach Rassen und Hautfarben war damals in den USA per Gesetz festgeschrieben.

In Georgia durften Schwarze und Weiße nicht im selben Restaurant essen. Auch Baseballfelder waren  nach Rassen getrennt und mussten mindestens zwei Häuserblocks voneinander entfernt liegen. In North Carolina durften geliehene Schulbücher nur innerhalb einer Rasse weitergegeben werden und in Oklahoma gab es sogar getrennte Friedhöfe.

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Demonstraten fordern beim March on Washington wirtschaftliche und poltitische Gleichberechtigung. Der Großteil von ihnen hat schwarze Hautfarbe. Foto: Library of Congress USA, Teaserfoto: pixelio.de / Dieter Schütz

Man könnte diese Aufzählung beinah unendlich fortführen. Zusammengefasst werden diese Gesetze als „Jim Crow laws“ bezeichnet. Auch wenn Abraham Lincoln die Sklaverei in den USA schon 1863 –also 100 Jahre vorher- offiziell abgeschafft hatte, traten immer mehr Gesetze in Kraft, die Schwarze und andere ethnische Minderheiten diskriminierten. Das Motto hinter den Gesetzen war zwar eigentlich „separate but equal“, also „getrennt aber gleich“, doch in der Praxis wurden damit Schwarze zu Menschen zweiter Klasse degradiert.

In den 1950er Jahren begann sich dann in den USA eine Bürgerrechtsbewegung zu formieren. Eine ihrer öffentlichen Schlüsselfiguren war Martin Luther King. Als Pfarrer einer baptistischen Gemeinde vernetze er sich mit Gleichgesinnten und organisierte Demos. Unter anderem von Mahatma Gandhi und Henry David Thoreau inspiriert, setze er dabei stets auf Gewaltfreiheit und zivilen Ungehorsam.

Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King beim sogenannten March on Washington schließlich die Rede, die unter dem Stichwort „I have a dream“ weltberühmt wurde.
Rund 250.000 Menschen hatten sich damals in Washington zwischen dem Lincoln Memorial und dem Washington Monument versammelt, an einem gewöhnlichen Mittwochnachmittag. Immerhin rund ein Fünftel von ihnen hatte weiße Hautfarbe. Zusammen protestierten sie für die politische und auch ökonomische Gleichbehandlung von Schwarzen und Weißen.

In den beiden folgenden Jahren wurden schließlich alle Jim Crow laws offiziell abgeschafft und gleiches Wahlrecht für alle US-Bürger festgelegt, unabhängig von Rasse oder Hautfarbe. Für sein Engagement bekam Martin Luther King im Jahr 1964 den Friedensnobelpreis. Im Jahr 1968 starb er bei einem Attentat in Memphis. Noch einen Tag zuvor hatte er sich in einer weiteren Rede für die Gleichbehandlung von Schwarzen und Weißen eingesetzt.

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