Blutsbrüder

Anika Knopf (24) studiert Sonderpädagogik in Köln und hat vor kurzem Stammzellen gespendet. Für sie eine Selbstverständlichkeit wenn man so ein Menschenleben retten kann.

Anika beim Spenden

Anika bei der Spende. Damit auch genug Stammzellen in die Blutbahn "geschwemmt" werden, musste sie einige Tage lang Hormone spritzen- die regen die Zellteilung an. Foto: Privat

Pflichtlektüre: Anika, wie bist du darauf gekommen, dich typisieren zu lassen?

2005 war in Essen eine Aufrufaktion, da ist ein kleiner Junge erkrankt und das habe ich in der Zeitung gelesen. Dann bin ich mit meiner Mutter direkt los und wir haben uns beide typisieren lassen.

Pflichtlektüre: Und wie ging es dann weiter? Du hast jetzt nach sieben Jahren Post bekommen?

Genau, nach sieben Jahren habe ich das erste Mal von der Stiftung Post bekommen, dass ich eventuell als Spenderin in Frage komme. Da wurde dann gefragt ob ich damit einverstanden wäre, dass sie das Blut, das damals eingefroren wurde auftauen und daran weitere Untersuchungen vornehmen.

Pflichtlektüre: Wie hoch war der Aufwand für dich?

Ich musste danach immer mal wieder zur Blutabnahme damit die feinen Gewebemerkmale bestimmt werden konnten. Außerdem wurde geschaut ob ich frei von Infektionskrankheiten bin. Die ganzen Untersuchungen zogen sich dann von Oktober bis Februar. Erst dann habe ich Bescheid bekommen, dass ich geeignet bin und die Voruntersuchungen stattfinden können.

Pflichtlektüre: Was war das für ein Gefühl, zu wissen, dass du vielleicht helfen kannst?

Ich hab mich gefreut- und wie. Wenn ich jetzt an meinen Empfänger denke bekomme ich direkt eine Gänsehaut.

Pflichtlektüre: Wie liefen die Voruntersuchungen dann ab?

Für die Voruntersuchung musste ich nach Birkenfeld, da ist die Stefan Morsch Stiftung. Ich wurde dann körperlich noch mal gründlich durchgecheckt und ausführlich aufgeklärt. Mir wurde dann dort auch schon gesagt, dass ich eine Blutzellspende (also periphere Stammzellentnahme) machen werde und nicht eine Entnahme direkt aus dem Knochenmark.

Pflichtlektüre: Die Spende hast du gut verpackt?

Ja, habe ich. Das Gerät ist wie eine art Dialyse-Maschine an der man einige Stunden angeschlossen wird. Das tat nicht weh und ich hatte auch zum Glück genug Zellen, dass das eine mal völlig ausgereicht hat und ich auch nicht noch- wenn es gar nicht gereicht hätte- aus dem Knochenmark spenden muss.