Grippewelle? Läuft!

It’s rollin‘: Die Grippewelle breitet sich von Süden Richtung Norden aus, schon jetzt liegen überall im Land Grippegeplagte flach. Besonders blöd ist das während der vorlesungsfreien Zeit, die man als Student nicht unbedingt (nur) im Bett verbringen will. Aber direkt zum Arzt, Aspirin Complex und Wick MedNait einschmeißen? Nicht immer die beste Lösung.

Tomas

Bei der aktuellen Grippewelle hilft oft auch ein Haufen Medikamente nicht. Quelle: flickr/Tomas

In Dortmund wurde eine Realschule geschlossen, rund die Hälfte der Schüler und des Lehrkörpers ist erkrankt. In Oberhausen mussten die Verwaltungsmitarbeiter der Stadtwerke Oberhausen für die mit Grippe infizierten Busfahrer einspringen und im Süden werden ganze Operationen verschoben, mit der Begründung, die Ärzte seien krank. 

Seit Herbst wurden insgesamt 27.000 Grippefälle gemeldet, so die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des Robert Koch Institutes. Das sind zwar nicht so viele wie 2012/13, aber immerhin mehr als noch im Vorjahr. Die Dunkelziffer ist noch höher. Dies liegt nicht nur an den geringen Impfungen innerhalb der Bevölkerung, sondern auch daran, dass sich der Virus alle Jahre verändert. In diesem Jahr heißt der Übeltäter H3N2. Das führt dazu, dass der diesjährige Grippeimpfstoff nicht optimal gegen die derzeit zirkulierenden Virustypen wirkt. 

Wie erkenne ich eine Grippe?
Eine Grippe tritt vor allem plötzlich auf. Sie zeichnet sich häufig durch

  • sehr hohes Fieber
  • Schüttelfrost
  • Schweißausbrüche
  • Kreislaufbeschwerden
  • Appetitlosigkeit
  • starke Kopf- und Gliederschmerzen aus. 

Dabei müssen nicht mal die typischen Symptome wie Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen auftreten. Bei einer Erkältung hingegen kommen die Symptome eher nacheinander. Und vor allem in abgeschwächter Form.

Trotzdem besteht kein Grund zur Panik. Allgemeinmedizinerin Andrea Littauer vom Niederrhein ist davon überzeugt, dass man eine Grippe oder Erkältung auch ganz gut zu Hause behandeln kann. Sollte das Fieber allerdings sehr hoch sein oder der Husten nicht abschwächen, sollte man einen Arzt aufsuchen. „Eigentlich sind alle benötigten Medikamente wie Nasenspray im freien Verkauf erhältlich“, so die Allgemeinmedizinerin. Hier aber lieber zu Einzelpräparaten greifen.

e-Magine Art

Bei Erkältung lieber zu Einzelprodukten greifen . Quelle: flickr/ e-Magine Art

Zu diesem Ergebnis ist auch die Stiftung Warentest gekommen. Sie hat die beliebtesten Erkältungsmedikamente getestet – mit dem Ergebnis, dass darunter einige „problematische Pillen“ seien. Vor allem Kombimittel wie Grippostad C, Aspirin Complex und Wick MedNait, könnten den Körper eher unnötig belasten, als das Wohlbefinden zu verbessern. So empfiehlt Stiftung Warentest, auf Einzelprodukte zurückzugreifen. Diese würden dort angewendet werden, wo sie gebraucht werden und individuell eingestellt werden können. Die beliebten Kombimittel enthalten Inhaltsstoffe, die sich untereinander nicht sinnvoll ergänzen. Besonders fatal: Medikamente wie Wick MedNait wirken laut Stiftung Warentest eher unterdrückend, anstatt die Symptome nachweislich zu verbessern. Das darin enthaltene Ephedrin könne zu Nebenwirkungen wie Herzrasen und Bluthochdruck führen. 

Hände weg vom Gesicht

Um gar nicht erst krank zu werden, gelten die üblichen Ratschläge. Sonja Mannherz, vom Gesundheitsamt Bochum rät zu regelmäßigem Händewaschen und dazu, sich so wenig wie möglich in das Gesicht zu fassen. Die Grippe ist eine Tröpfcheninfektion deswegen gilt: Fernhalten von krank aussehenden Mitmenschen. Außerdem rät sie von dem klassischen „Hand-vorm-Mund-halten“ ab. „Besonders die ältere Generation ist daran gewöhnt, sich die Hand vor den Mund zu halten. Dabei sollte man lieber in den Ärmel husten, um die Übertragung bei Körperkontakt zu vermeiden“, so Mannherz. Außerdem rät sie besonders den Risikogruppen, sich auch in dieser Zeit noch impfen zu lassen. Dazu gehören Schwangere, ältere Menschen und chronisch Kranke. 

Teaserbild Quelle: flickr/ Josh McGinn 

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