Volkswagen. Der Skandal.

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Volkswagen steht massiv unter Druck und mit ihm auch die gesamte deutsche Autoindustrie. Durch die Verfälschung der Abgasuntersuchungen drohen dem Konzern neben einem hohen Imageschaden auch Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Laut VW sind weltweit bis zu elf Millionen Fahrzeuge betroffen. Der Konzern wurde bereits mit einem Börsenwertverlust von rund 14 Milliarden Euro bestraft. 

Wie kam der Skandal an die Öffentlichkeit?

Volkswagen hat eingeräumt, Abgastests bei Dieselfahrzeugen in den USA manipuliert zu haben. Mit der Hilfe einer Software soll der Autokonzern die Ergebnisse der Abgasuntersuchungen verfälscht haben. Durch eine im vergangen Jahr veröffentlichte Studie des Forschungsinstituts „International Council on Clean Transportation“ (ICCT) und der Universität West Virginia wurden die erhöhten Emissionswerte einiger Volkswagen-Fahrzeuge aufgedeckt.  

Die Folgen des Skandals sind noch nicht absehbar. Auch ist noch nicht bewiesen, ob vergleichbare Manipulationen in Deutschland durchgeführt wurden. Was jedoch jetzt schon klar ist: Auf den Autokonzern kommen Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu. 

Wie funktioniert die Manipulation der Abgassysteme?

In den Fahrzeugen ist eine Software installiert, die die Abgasbegrenzung im normalen Fahrbetrieb ausschaltet und sich bei Abgastests automatisch einschaltet. Diese Manipulation hatte zur Folge, dass die Autos die für den Umweltschutz festgesetzte Emissionslimits um das bis zu 40-Fache übertreffen könnten. Insbesondere geht es um die VW-Modelle Jetta, Beetle und Golf aus den Jahren 2009-2015 sowie dem VW Passat aus diesem und dem vergangenen Jahr. Bei dem Tochterkonzern Audi ist das Modell A3 aus den Jahren 2009-2015 betroffen. 

Was erwartet Volkswagen jetzt?

Neben einem hohen Imageverlust kommt es voraussichtlich für Volkswagen zu hohen Strafkosten. Für jedes Auto, das in den USA nicht den Abgasnormen entspricht, könnte eine Strafe in Höhe von 37.500 Dollar auf den Konzern zukommen. Die US-Behörde hat bislang noch keine Strafe für den Autokonzern ausgesprochen. VW wird derzeit auch nicht gezwungen, die betroffenen Fahrzeuge zurückzurufen. Medienberichten zufolge müsse der Konzern nun selbst den Prozess einleiten, die Abgassysteme der Autos zu reparieren. Dieser habe bereits angekündigt, mit der Behörde zu kooperieren. Eine Rückrufaktion wird daher bald erwartet. 

Was geschieht mit dem bisherigen Vorstand?

Vorstandschef Martin Winterkorn ist bereits aus seinem Amt zurück getreten. Mit ihm würden auch die Entwicklungsvorstände Ulrich Hackenberg (Audi), Wolfgang Hatz (Porsche) und Heinz-Jakob Neußer (Volkswagen) ihre Posten verlieren. Mit den bevorstehenden Rücktritten würden sie die technische Verantwortung für die Verfälschung der Abgaswerte übernehmen, nachdem Winterkorn die Gesamtverantwortung übernommen hatte. Da alle bereits seit Jahren bei Volkswagen tätig sind, fällt die Verantwortung in ihre Amtszeit. 

Welche Auswirkungen hat der Skandal für die deutsche Autoindustrie?

Volkswagen und sein Tochterkonzern Audi sind das Aushängeschild der deutschen Automobilindustrie. Der Skandal hat demnach zur Folge, dass nicht nur VW und seine Tochtergesellschaft mit den Folgen konfrontiert werden, sondern auch andere deutsche Zulieferer wie Bosch oder Continental, kommentiert der Fernsehsender n24 auf seiner Webseite. Volkswagen habe den großen Fehler gemacht und keinen zusätzlichen Katalysator eingebaut, wie es andere Hersteller getan haben. Dieser Katalysator wandelt unter Zugabe von Harnstofflösung Stickoxide in Stickstoff und Wasser um. Bei VW habe man offenbar versucht, die Schadstoffmenge lediglich durch die elektronische Steuerung des Motors zu reduzieren.

Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn entschuldigt sich für die manipulierten Abgaswerte. Er verspricht seinen Kunden vollste Offenheit und Transparenz bei der Aufklärung aller Hintergründe. „Manipulieren und Volkswagen. Das darf nie wieder vorkommen,“ so Winterkorn. 

Beitragsbild: Gabi Eder  / pixelio.de

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