„This is not Detroit – it’s Bochum!“

Ende 2014 wird in Bochum der letzte Opel vom Band laufen. Foto: Philipp Rentsch

Ende 2014 wird in Bochum der letzte Opel vom Band laufen. Foto: Philipp Rentsch

 

Die geplante Schließung des Opel-Werks stellt die Stadt Bochum vor eine große Herausforderung. Mehrere tausend Menschen mitten im Ruhrgebiet werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Diese Entwicklung ist die Ausgangssituation für das „Detroit-Projekt“ der Kulturinstitution Urbane Künste Ruhr und des Bochumer Schauspielhauses.

Bis zum 5. Juli findet an 20 Orten in ganz Bochum das Sommerfestival des Projektes statt, das den Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe bildet. Ziel ist es zu zeigen, dass sich Bochum keineswegs so entwickeln wird wie Detroit. Die frühere amerikanische Industriestadt kämpft derzeit nach dem Niedergang der Automobilindustrie gegen Leerstand und Zerfall und ist in dessen Folge insolvent.

Hier sind die Highlights des Detroits-Projekts:

Aus alt macht neu – „Opelation“:

Durch die Schließung der Bochumer Opel-Hallen wird eine Menge Material zurückbleiben. Doch was geschieht mit den verbleibenden Materialressourcen? Das Detroit-Projekt stellt sich dieser Frage und versucht Antworten darauf zu finden, wie die Neunutzung aussehen könnte

In der Eve-Bar im Schauspielhaus Bochum wird ein Showroom eingerichtet. Dort können sich Besucher und Interessierte die neuen Objekte anschauen. Aus dem Altmaterial können Gegenstände wie Dächer für Kleingarten-Hütten, Balkonverkleidungen für Hochhäuser oder Carports für Einfamilienhäuser entstehen.

Wann und Wo? Im Zeitraum vom 30. Mai bis 6. Juni sowie vom 22. Juni bis 29 Juni. Veranstaltungsort ist die „Eve-Bar“ im Schauspielhaus Bochum. Am 28. Juni 2014 ist der Showroom in der Eve-Bar auch Teil des Programms der ruhrgebietsweiten „Extraschicht“.

Schauspielhaus Bochum Außenansicht Nacht beleuchtet

Das Schauspielhaus Bochum – entscheidender Träger des Detroits-Projekts. Foto: Philipp Rentsch

Kinder von Opel:

Eigens für Kinder und Jugendliche, deren Eltern bei Opel arbeiten, wurde ein Theater- und Rechercheprojekt ins Leben gerufen. Sie sollen verstehen, was eine mögliche Arbeitslosigkeit eines ihrer Elternteile bedeuten kann. Seit vielen Jahren leben viele Familien in Bochum und Umgebung mit dieser Ungewissheit – oft mit der Folge, dass sich gerade Kinder und Jugendliche fragen, wie sich das auf die eigene Zukunftsperspektive auswirken wird.

Im Rahmen des Detroit-Projekts setzen sie sich gemeinsam mit Experten mit dem Thema Arbeitslosigkeit auseinander und präsentieren zum Abschluss ein eigenes Theaterstück.

Wann und Wo? 17. Oktober 2014, Premiere im „Theater Unten“ (Schauspielhaus Bochum)

Ein Werk verschwindet:

Auf der Grundlage von Fakten schafft das Detroit-Projekt eine Fiktion: Was passiert, wenn die Hallen des großen Opelwerks verschwinden?

Im Rahmen einer Show wird filmisch dokumentiert, wie das 1,6 Millionen Quadratmeter große Areal ohne die Werkshallen aussehen wird. Das Ziel ist es, eine Vorstellungskraft zu entwickeln, wie sich das Gelände nach über 50 Jahren der Auto-Produktion verändern wird.

Wann und Wo? Ab sofort täglich um 18:15 Uhr in der Eve-Bar im Schauspielhaus Bochum.

Schild Mein Bochum Unsere Zukunft

Wie sieht die Zukunft für Bochum nach Opel aus? Diese Frage beschäftigt viele Menschen im Ruhrgebiet. Foto: Philipp Rentsch

Zukunftsfest:

Unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erreicht das Detroit-Projekt mit einem Zukunftsfest seinen Höhepunkt. Am 29. Juni sollen alle Interessierten zeigen, wie sich Bochum zur Stadt der Kultur, Wissenschaft und Bildung verändern kann.

Chöre und Bands werden auf einer Festplatzbühne auftreten, darüber hinaus werden die Straßen rund um das Schauspielhaus gesperrt; Gruppen und Initiativen können sich mit ihren Ideen an die Veranstalter wenden.

Wann und Wo? Am 29. Juni von 11 bis 17 Uhr rund um das Schauspielhaus Bochum.

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