UDE: Perspektiven des Dualen Studiums

Das duale Studium hat sich in Deutschland inzwischen erfolgreich etabliert. Die Entstehungsbedingungen, Interessenlagen und Umsetzungserfahrungen dualer Studiengänge hat das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen untersucht. Die Ergebnisse der Forschung im Auftrag des Bundesbildungsministeriums werden jetzt öffentlich vorgestellt.

Doppelt gelernt hält besser. Im dualen Studium können theoretisches Wissen an der Universität und praktische Kenntnisse im Unternehmen erlangt werden. Es gilt als Scharnier zwischen Berufs- und Hochschulbildung. Grundsätzlich profitieren sowohl Unternehmen als auch Studierende vom dualen Studium. Die Betriebe finden hochqualifizierten Nachwuchs, die Absolventen profitieren von gesicherten Karrierepfaden. Doch die Studie zeigt auch, dass der vergleichsweise neue Bildungsweg kein Selbstläufer ist. Nur durch aktive Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft können die Ausbildungs- und Lernprozesse inhaltlich und organisatorisch verknüpft werden. Die Studie stellt heraus, dass dies in der Praxis nicht immer gelingt. Das liege unter anderem daran, dass für duale Studiengänge wenig allgemeinverbindliche Regelungen gelten, sondern eher einzelfallorientierte Entscheidungen getroffen werden.

Weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist, laut den Forscherinnen Monique Ratermann und Anika Torlümke, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht die gleichen Einflussmöglichkeiten haben. Die Verbände könnten durch die Mitgestaltung der dualen Studiengänge und die Vergabe von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen relativ stark einwirken. Gewerkschaften und betriebliche Mitbestimmungsorgane hingegen haben meist einen geringeren Einfluss. Das führe unter anderem dazu, dass Beschäftigte aus dualen Studiengängen teilweise schlechter gestellt sind, etwa bei Vergütung oder Urlaubsanspruch.

Weitere Ergebnisse der Studie und Handlungsempfehlungen kommen dem Bundesbildungsministerium zu und sind bei den Forschern der Universität Duisburg-Essen zu erhalten.

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