RUB: Ionenkanal als Auslöser von Epilepsie

Ein Calciumkanal im Kleinhirn kann der Auslöser für Bewegungsstörungen und Epilepsien sein. Das hat eine Studie der Ruhr-Uni Bochum ergeben. Forscher haben ihr Ergebnis jetzt im Journal of Neuroscience veröffentlicht. Die Studie basiert auf einer Forschung aus dem Jahr 2011 und macht Hoffnung auf neue Behandlungsmethoden bei Absencen, einer speziellen Form von Epilepsie.

Das Forscherteam um Dr. Melanie Mark und Prof. Dr. Stefan Herlitze fand heraus, dass ein Defekt im Calciumkanal vom sogenannten P/Q-Typ in den Nervenzellen eine Reihe von Bewegungsstörungen und Absence auslösen kann. Dazu haben sie die P/Q-Kanäle von Mäusen untersucht, die denen der Menschen ähneln.

Die größte Herausforderung in der neurobiologischen Erforschung von Hirnkrankheiten sei, die neuronalen Schaltkreise oder Zelltypen zu identifizieren, die für die Ursache verantwortlich sind. Genau das sei jedoch die Grundvoraussetzung, um bestimmte Bewegungsstörungen zu erklären, die durch eine Fehlfunktion des Kleinhirns entstehen, erläutert Dr. Melanie Mark die Vorgehensweise.

Bereits im Jahr 2011 ergab eine Studie der Forscher, dass die im gesamten Gehirn vorkommenden P/Q-Calciumkanäle Auslöser für Epilepsie, Migräne, motorische Koordinationsstörungen und Störungen der Bewegungsabläufe sein können. Neu ist die Erkenntnis, dass ein Defekt der Ausgangssignale von Calciumkanälen im Kleinhirn ausreicht, um Krankheiten auszulösen. Die Absencen können also entstehen, obwohl die gleichen Kanäle im restlichen Gehirn funktionieren.

Besonders häufig sind Kinder und junge Erwachsene von der Krankheit betroffen. Das Team vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie hofft, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen neue Behandlungsmethoden zu entwickeln.

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