Die Mannschaften im Faktencheck

Die Trainer

Trainer Jürgen Klopp hat mit dem BVB Historisches erreicht - noch nie hat eine Dortmunder Mannschaft das Double gewonnen. Foto: wikipedia

Trainer Jürgen Klopp hat mit dem BVB bereits Historisches erreicht - noch nie hat eine Dortmunder Mannschaft das Double gewonnen. Foto: wikipedia

BVB: Jürgen Klopp ist mittlerweile nicht nur in Dortmund eine Legende, sondern erfreut sich auch europaweit immer größerer Beliebtheit. Das Finale ist für ihn die Chance, sich unsterblich zu machen und endgültig in die Top 5 der aktuell besten Trainer zu katapultieren. International hat er keinen Titel bisher gewonnen, und ist genau deshalb so heiß darauf. Überträgt er diese Motivation auf sein Team, wird es bis zum Umfallen kämpfen.

FCB: In den Top 5 der aktuell besten Trainer ist Jupp Heynckes auf jeden Fall schon lange angekommen. Zu welcher Perfektion er die Bayern in den vergangenen beiden Spielzeiten getrimmt hat, ist fast schon beängstigend. Er hat die Champions League mit Real Madrid zwar bereits gewonnen. Dennoch könnte ihm die Mannschaft keinen schöneren Abschied bescheren als die Rekordsaison zu vollenden: das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Heynckes hätte dann in einer Saison alles erreicht, was man als Vereinstrainer erreichen kann.

Die Aufstellungen (ohne Gewähr)

BVB: Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Bender, Gündogan Großkreutz (Sahin) – Kuba, Reus – Lewandowski

FCB: Neuer – Lahm, Dante, Boateng (van Buyten), Alaba – Schweinsteiger, Martinez – Robben, Müller, Ribéry – Mandzukic

Die Nebenschauplätze

BVB: Nebenschauplätze gibt es in Dortmund nur im Hinblick auf die große Angst vor dem Ausverkauf. Täglich schwirren neue Meldungen herein, dass Lewandowski nach Götze auch zu den Bayern wechseln wird, Santana zu Schalke geht oder Gündogan und Hummels bei Barcelona auf dem Zettel stehen. Wie beim Götze-Transfer am Tag vor dem Halbfinal-Hinspiel werden die Dortmunder das Ganze aber auch dieses Mal ausblenden können.

FCB: Druck und überhöhte Medienpräsenz gehören bei den Bayern dazu wie Weißwurst und Brezeln. Pep Guardiola, Uli Hoeneß – all das wird die Mannschaft am Samstag nicht interessieren. Viel wichtiger ist die Frage, wie die Spieler das Finale im letzten Jahr verkraftet haben. Können sie diese Erinnerung in Motivation umwandeln, könnte das ihr großes Plus werden. Lähmt sie aber die Angst, ist das die Dortmunder Chance. Schließlich wäre für viele Fans eine Finalniederlage jetzt noch schlimmer als beim „Finale dahoam“.

Die Vergangenheit

In den vergangenen drei Spielzeiten konnten die Bayern von neun Partien gegen die Dortmunder nur zwei gewinnen. Vor allem die beiden Dortmunder Meisterschaften in dieser Zeit und das 5:2 im DFB-Pokalfinale 2012 haben das bayerische Herz schwer gekränkt. Ein interessanter Fakt zu dem Finale dürfte sein, dass der BVB auch damals ohne Götze auskommen musste.

Nun spielt Reus anstelle von Kagawa. Zwar kann er ihn nicht eins-zu-eins ersetzen, aber an guten Tag kann auch Reus ein Spiel entscheiden. In dieser Saison haben die Bayern im Pokalhalbfinale dominiert und gewonnen, in der Liga blieb zweimal nur ein 1:1. Großes Plus im Gegensatz zu den Vorjahren ist, dass Ribéry und Robben mittlerweile auch nach hinten arbeiten, und Martinez und vor allem Dante große Dienste für den bayerischen Spielaufbau erbringen.

Die Entscheidung

Wembley, Champions League, Henkelpott - flickr.com/FCAM

Am Samstag geht es in Wembley um diesen Henkelpott. Foto: flickr.com/FCAM

Was das Personal angeht, hat Bayern einen klaren Vorteil. Bei Bayern fehlt keiner, bei Dortmund Götze. Für viele ist das schon die Vorentscheidung. Dennoch: Das DFB-Pokalfinale von 2012 macht Mut. Für viele Dortmund-Fans ist die Tatsache, dass Götze von Großkreutz oder Sahin ersetzt wird, nicht unbedingt ein Nachteil, weil beide zu hundert Prozent hinter dem Verein stehen. Es ist nämlich das Herz, das große Spiele gewinnt.

Zudem macht den Dortmundern die Außenseiterrolle Mut. Um zu gewinnen, bedarf es trotzdem einem perfekten Tag, ansonsten hat der BVB kaum eine Chance gegen die Über-Bayern. Vor allem Roman Weidenfeller muss noch stärker halten als je zuvor in dieser Saison.

Bei den Bayern wird vieles davon abhängen, wie sie mit dem unmenschlichen Druck zurechtkommen und wie sie das Finale von 2012 verkraftet haben. Mit nur einem Spiel könnte sich die Rekordsaison, die beste Saison der Geschichte, in Hohn und Spott verwandeln. Können sie das ausblenden, werden sie den Champions-League-Pokal nach München holen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert